Universal Music liebäugelt mit Abgabe auf iPod

Bisher hat Universal Music nur mit Microsoft für seinen Zune-Player ein Abkommen geschlossen. Nun ist das Unternehmen laut Medienberichten auch an einer Vereinbarung über eine Abgabe für Apples iPod interessiert.

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Das US-Plattenlabel Universal Music Group (UMG) ist an einem Abkommen mit Apple über eine Abgabe für jeden verkauften iPod interessiert. UMG-Chef Doug Morris sagte gestern auf dem Reuters Media Summit, er wolle Anfang 2007 zur nächsten Verhandlungsrunde mit Apple über das Thema sprechen. Mit Microsoft hat das Plattenlabel bereits eine derartige Absprache getroffen. Sie sieht eine Geräteabgabe von 1 US-Dollar für den kürzlich in den USA gestarteten mobilen Player Zune vor. Diese Vereinbarung erscheint sich jetzt als wegweisend zu erweisen.

Als im April 2004 der Apple iTunes Music Store öffnete, standen die fünf großen Musiklabels (Sony Music, Universal Music, BMG – mittlerweile Sony BMG –, EMI, Warner Music) hinter Apple und der Idee, jeden Song zum Einheitspreis anzubieten. Zu viele eigene Online-Musik-Portale waren gescheitert und Apples Konzept versprach Erfolg. Voriges Jahr zeigten sich die Plattenfirmen davon überzeugt, dass die bisher in Apples iTunes Store verlangten 99 Cent je Song zu wenig seien und einem zu starren Preissystem folgen. Im Mai dieses Jahres konnte sich Apple nach monatelangen Verhandlungen mit Universal, Warner Music, EMI und Sony BMG einigen.

Apple könnte unter Druck geraten, sollte sich das Gespann Zune und der Online-Shop "Marketplace" als erfolgreich erweisen. War schon von einem gemächlichen Start des Zune berichtet worden, legt nun der Piper-Jaffray-Analyst Gene Munster nach. Er hat laut Forbes festgestellt, dass viele Verkäufer noch nie etwas von Microsofts neuem Gerät gehört haben. In Einzelhandelsgeschäften werde mit großer Mehrheit der iPod empfohlen. Ein weiteres Indiz für die Beobachter jenseits des Atlantiks, dass Zune nicht so bald die US-Ohren erobert: In der Amazon.com-Rangliste der meistverkauften Elektronikgeräte nehmen mitten im Vorweihnachtsrummel zwei iPods die ersten beiden Plätze ein, während der Microsoft-Player auf Platz 62 steht. Microsoft betonte, die Verkaufszahlen bewegten sich im Rahmen der Erwartungen. (anw)