Chrome soll Download gefährlicher EXE-Dateien blockieren

Die neue Schutzfunktion ist bereits von Beta-Testern mit der Entwicklerversion im Einsatz. In einem kommenden stabilen Release soll die Funktion dann jedermann zur Verfügung stehen.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Googles Browser Chrome soll künftig nicht nur beim Aufruf bösartiger Webseiten Alarm schlagen, sondern zusätzlich auch noch den Download infizierter EXE-Dateien unter Windows blockieren. Der Anwender kann sich darüber jedoch hinwegsetzen und dem Download zustimmen.

Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine Erweiterung der Safe Browsing API, bei der nun eine zusätzliche Liste bösartiger Download-Links abgefragt wird. Dort gilt die gleichen Datenschutzrichtlinie: Google sieht die aufgerufene URL nicht, da der Browser eine lokale Liste abfragt und nur in Ausnahmefällen den Hash einer URL an Googles Server zur Prüfung schickt.

Wer will, kann die Warnung auch ignorieren und die Datei trotzdem herunterladen.

Bislang steht die Funktion nur in der Entwickler-Version für Tests zur Verfügung. Google hofft, die Funktion im nächsten stabilen Release der breiten Öffentlichkeit anbieten zu können. Das macht einen Virenscanner zwar keinesfalls überflüssig, der neue Schutz ist jedoch ein weiterer Baustein im umfassenden Sicherheitskonzept von Chrome.

Der Browser macht es Angreifern durch seine Sandbox besonders schwer, durch Sicherheitslücken ein Windows-System zu infizieren. Beim vergangenen Pwn2Own-Wettbewerb blieb Chrome – neben Firefox – ungehackt. Zudem bringt Chrome einen eigenen PDF-Reader mit, womit Anwender auf das häufig angegriffene Adobe-Reader-Plug-in verzichten können. Auch der integrierte Flash Player läuft in einer eigenen Sandbox. (dab)