Perens kritisiert geplante Softwarepatent-Datenbank

Der Mitgründer der Open Source Initiative sieht den geplanten Pool für Patente, die für die Nutzung in freier Software freigegeben sind, als im Ernstfall nutzlos an.

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Bruce Perens, Mitgründer der Open Source Initiative, hat die von den Open Source Development Labs (OSDL) kürzlich auf der LinuxWorld in San Francisco angekündigte Patentdatenbank auf der gleichen Veranstaltung als nicht geeignet bezeichnet. Es sei abzusehen, dass die Sammlung ausschließlich aus Softwarepatenten von Open-Source-Unterstützern bestehen werde. Linux-Erfinder Linus Torvalds, der für die OSDL arbeitet, hatte laut Medienberichten Softwarepatente als potenziell große Gefahr für Open-Source-Entwickler bezeichnet und die Initiative begrüßt.

Perens meint hingegen, die Datenbank könne Entwickler nicht vor Patentauseinandersetzungen schützen, denn schließlich hätten die meisten Patent-Inhaber gegenseitige Lizenzabkommen. Falls sich aber Microsoft als Angreifer erweise, werde der Patent-Pool nichts nützen. Perens setzt dagegen auf politische Aktionen und Lobbying bei Abgeordneten, um gegen Softwarepatente vorzugehen.

Die OSDL wollen eine Datenbank mit Patenten aufbauen, die für die Nutzung in freier Software freigegeben sind. Sie soll es Open-Source-Entwicklern einfacher machen, möglichen Streitigkeiten wegen der Verletzung des geistigen Eigentums von Rechtehaltern von vornherein teilweise aus dem Weg zu gehen. Vorreiter der Open-Source-Gemeinde und Softwarepatentgegner hatten die Ankündigung aber zuvor bereits mit Vorsicht aufgenommen.

Zu den Auseinandersetzungen um Softwarepatente siehe den Artikel auf c't aktuell (mit Linkliste zu den wichtigsten Artikeln aus der Berichterstattung auf heise online): (anw)