Gaga: Projekt Gutenberg bekommt Gegenlese-Portal

Durch das Portal mit der skurrilen Bezeichnung Gaga (Gemeinsam an Gutenberg arbeiten) soll das Buch-Projekt Gutenberg in kürzerer Zeit mehr freie Inhalte anbieten können.

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Von
  • Daniel Lüders

Durch das Portal mit der skurrilen Bezeichnung Gaga (Gemeinsam an Gutenberg arbeiten) soll das Buch-Projekt Gutenberg in kürzerer Zeit mehr freie Inhalte anbieten können. Mithelfen kann dabei jeder mit einem Internet-Anschluss, der lesen kann.

Der Arbeitsablauf funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Das Team von Gaga scannt copyrightfeie Bücher ein und wandelt diese mit Hilfe der OCR-Software Finereader von Abbyy in Rohtext um. Jeder Benutzer, der Seiten gegenlesen möchte, bekommt sowohl die gescannte Grafik als auch den Text einer Seite zu sehen und kann diese dann vergleichen und entsprechend korrigieren. Bearbeitet werden nur Bücher in deutscher Sprache. Sind alle Seiten eines Werkes gegengelesen, wandert die fertige Publikation in die elektronische Bibliothek copyrightfreier Bücher des deutschen Gutenberg-Projekts.

Für den Scanprozess spendete die Firma Abbyy die OCR-Software, welche auch die oft bei älteren Büchern verwendete Frakturschrift erkennt. Fujitsu-Siemens stellte einen Dokumenten-Scanner zur Verfügung.

Noch warten die ersten fünf Werke auf ihre Fertigstellung, aber Projektleiter Gunter Hille hofft, künftig ein weiteres Buch pro Tag der Gutenberg-Bibliothek hinzufügen zu können. Den Website-Namen hat der Gründer des deutschen Gegenleseportals vom Vorbesitzer für den symbolischen Preis von 42 Leckereien in Form von Konfekt erstanden.

Die Idee der Gegenlese-Gemeinschaft ist indes nicht neu: Bereits seit etwa zwei Jahren existiert ein vergleichbares englischsprachiges Portal mit Namen Project Gutenberg's distributed Proofreaders (pgdp). Mit Hilfe dieses Portals wurden der englischen Gutenberg-Bibliothek insgesamt bereits 5979 Bücher hinzugefügt. (dal)