AirTunes: Privater Schlüssel ausgelesen

Ein Entwickler hat einer AirPort-Express-Station ihren Private Key entlockt – damit lässt sich Drittsoftware erstmals um die Fähigkeit erweitern, AirPlay-Audio-Streaming zu empfangen.

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Von
  • Leo Becker

Entwickler James Laird hat den privaten Schlüssel von Apples Remote Audio Output Protocol (RAOP) veröffentlicht, den er aus dem ROM einer AirPort-Express-Station extrahierte. Soft- und Hardware von Drittanbietern kann damit theoretisch eine AirPort-Express-Station simulieren und so AirPlay-Audio-Streaming (einst von Apple unter der Bezeichnung "AirTunes" vermarktet) von iTunes sowie AirPlay-fähigen iOS-Geräten empfangen. Bisher war nur der öffentliche Schlüssel bekannt, der das Streamen von Musik aus Drittlösungen an die kompakte mit einem Audioausgang versehene Basisstation erlaubt.

Laird veröffentlichte zur Demonstration des AirPlay-Audio-Empfangs die Open-Source-Anwendung ShairPort. Weitere Software, die sich des Keys bedient, ist derzeit noch nicht aufgetaucht. VLC-Entwickler Rémi Denis-Courmont hält den Vorschlag einer Integration in den VLC media player für ein Usability-Problem: Der Empfang eines derartigen "Push-Protokolls" passe nicht in das VLC-Modell, da ein laufender Hintergrundprozess vonnöten sei, der jederzeit in der Lage ist, "Daten von einem ROAP-Client entgegenzunehmen", so Denis-Courmont.

Apple lizenziert AirPlay-Audio seit vergangenem Herbst an Dritt-Hersteller von Audio-Hardware und stellt dafür angeblich 4 Dollar pro verkauftem Gerät in Rechnung. Ob das Unternehmen juristisch gegen die Veröffentlichung des zum RAOP-Empfang benötigten privaten Schlüssels vorgehen wird, ist noch offen – Apple wollte die Angelegenheit gegenüber Mac & i nicht kommentieren. (lbe)