Intel-Roadmap: Ausblick auf 32- und 22-Nanometer-Prozessoren

Während Intel auf dem Entwicklerforum einige kommende Atom-Varianten ankündigt, tauchen inoffizielle Informationen über Starttermine mehrerer Sandy-Bridge-Neuheiten auf.

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Die "Oak Trail"-Ablösung Cloverview kommt 2012

(Bild: Intel)

Anscheinend traut Intel dem 45-Nanometer-Neuling Oak Trail alias Atom Z670 so wenig Erfolg zu, dass gleichzeitig mit seiner offiziellen Vorstellung bereits sein 32-nm-Nachfolger Cloverview angekündigt wurde – freilich noch ohne genauen Starttermin im Jahr 2012. Cloverview ist eine Variante der kommenden Medfield-Plattform, jene wiederum Nachfolgerin der bereits vor rund einem Jahr eingeführten Moorestown-Chipkompination aus Lincroft (Atom Z600) und Langwell (MP20). Für den Atom Z600 hat Intel kein Datenblatt veröffentlicht, auch gibt es bisher kein damit bestücktes Gerät zu kaufen – nach eigenen Angaben arbeitet Intel mit bestimmten OEM-Herstellern, die ihn in ein Smartphone einbauen wollen. Man munkelt, darunter könne der chinesische Hersteller ZTE sein.

Konkrete technische Details zu Medfield und Cloverview verriet Intel nicht, aber sie sollen potenziell jeweils um den Faktor 2 sparsamer und kompakter sein als Atom Z600 und Z670. Außerdem will Intel Zusatzfunktionen aus der neuen Mobilfunk-Sparte integrieren, die man von Infineon gekauft hat. Auch Sicherheitsfunktionen aus der McAfee-Übernahme sollen in künftige Atoms einfließen.

Wie erwartet, hat Intel auf dem IDF Beijing auch die [Update:] Cedar-Trail-Plattform mit dem 32-nm-Atom codenamens Cedarview [/Update] angekündigt, die im zweiten Halbjahr dieses Jahres Netbooks antreiben soll. Wie ebenfalls erwartet, kommt endlich HD-Video auch für Atom-Netbooks: Intel verspricht 1080p-Tauglichkeit sowie noch längere Akkulaufzeiten und leisere, wenn nicht sogar lüfterlose Kühlung. Mittlerweile konkurrieren die Netbook-Atoms ja mit potenten Konkurrenten, nämlich AMD C-50 und E-350. Es könnte sein, dass der Cedarview-CPU weiterhin mit dem 1-Chip-"Chipsatz" NM10 kooperiert. Andererseits erwähnt Intel eine "Fast Flash Standby Technology" für Netbooks, die möglicherweise an andere Chips gebunden ist, sowie auch die Funktionen Wireless Display, Wireless Music und PC Sync.

Die pakistanische Webseite Wccftech veröffentlicht unterdessen Auszüge aus einer inoffiziellen Intel-Präsentation, die eine Reihe von Spekulationen bestätigt. Demnach soll der LGA2011-Prozessor Sandy Bridge-E mit vierkanaligem Speicher-Controller im vierten Quartal die aktuelle High-End-PC- und Single-Socket-Workstation-Plattform für LGA1366-Prozessoren ablösen. Außer umfangreichen Übertaktungsmöglichkeiten sind wohl auch PCI Express 3.0 und der Chipsatz X79 geplant.

Zuvor will Intel aber anscheinend noch einen schnelleren Core i7-900-Prozessor herausbringen, der den 1000-Dollar-Boliden Core i7-990X übertrumpft. Auch für die LGA1155-Mainboards mit Serie-6-Chipsätzen sollen im dritten Quartal Sandy-Bridge-CPUs kommen, die schneller sind als der aktuelle Spitzenreiter Core i7-2600K. Bekanntlich stehen ja auch noch Mainboards mit dem Chipsatz Z68 an. Mit den Anfang 2012 erwarteten 22-nm-CPUs der Generation Ivy Bridge dürften auch die neuen "Panther Point"-Chipsätze – vermutlich als Serie 7 – kommen, die endlich USB 3.0 unterstützen; Intel deutet aber an, dass Ivy-Bridge-Prozessoren auch auf bisherigen LGA1155-Boards funktionieren könnten.

In näherer Zukunft, möglicherweise im Mai, werden billigere LGA1155-Prozessoren erwartet, nämlich die Pentium-Versionen G620, G840 und G850. Etwas später sind angebliche Celeron G440, G530 und G540 geplant – an anderer Stelle wurde bereits darüber spekulaiert, dass von Pentium oder Celeron auch Dual-Core-Varianten mit 35 Watt TDP kommen sollen. Die Grafiken aus Pakistan zeigen das "Launch-Date" von Cedarview/Cedar Trail im vierten Quartal 2011. Den aktuellen Pineview (Atom N450/N550) hatte Intel Anfang 2010 vorgestellt. (ciw)