O2-Mutter Telefonica sucht Heil in neuen Geschäftsfeldern

Unter anderem bei Finanzdienstleistungen, Gesundheit, Sicherheit und das vernetzte Zuhause sieht der Telefonica-Europa-Chef Wachstumschancen.

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Von
  • dpa

Beim spanischen Telekom-Konzern Telefonica sollen neue Geschäftsfelder Wachstumsimpulse liefern. "Zusätzlich zu unserem bisherigen Geschäft werden wir in Zukunft in sieben Wachstumsfelder investieren, die sich in den nächsten Jahren besonders stark entwickeln werden", sagte Telefonica-Europa-Chef Matthew Key der Financial Times Deutschland. Dazu gehörten unter anderem Finanzdienstleistungen, Gesundheit, Sicherheit und das vernetzte Zuhause. In Deutschland gehört der Telekommunikationsbieter O2 zu Telefonica.

Der Chef des Konkurrenten Deutsche Telekom, René Obermann, hatte vor rund einem Jahr eine ähnliche Wachstumsstrategie für den Dax-Konzern vorgelegt. Der Schwenk des Konzerns belegt laut Financial Times Deutschland, dass Telefonica im eigentlichen Kerngeschäft wie Mobilfunk oder dem Verkauf von schnellen Internetanschlüssen keine ausreichenden Impulse mehr erwartet, um das Wachstum der vergangenen Jahre aufrechtzuerhalten. Lange Zeit galten die Spanier als immun gegen den Trend, da der Konzern große Beteiligungen in Schwellenländern wie Brasilien hält. Dort sind die Wachstumsraten im Vergleich zu Industrienationen wie Deutschland, Großbritannien oder Frankreich noch relativ hoch.

Um das Geschäft in den neuen Geschäftsfeldern voranzutreiben, hat das Unternehmen intern umgebaut. "Wir haben dafür eine neue Struktur geschaffen", sagte Telefonica-Deutschland-Chef René Schuster der Zeitung. "Für jedes der sieben Felder haben wir einen Markt ausgesucht, in dem die Dienste und Angebote vorrangig entwickelt werden." Wie viel Umsatz die neuen Produkte und Dienste liefern sollen, kündigte der Konzern nicht an. "Es wird ein wesentlicher Teil unseres Geschäfts sein", so Schuster. Innerhalb von zwei bis drei Jahren solle die Strategie umgesetzt werden. 2010 erwirtschaftete der Konzern bei einem Umsatz von rund 60 Milliarden Euro einen Gewinn von gut 10 Milliarden Euro. (jk)