RIAA-Chef: CD-Kopien gefährden Musikindustrie stärker als Filesharing

Auf CD kopiert werden Musikstücke stärker verbreitet als über Filesharing, konstatiert RIAA-Chef Mitch Bainwol. Die Industrie werde daher verstärkt auf Kopierschutztechniken setzen.

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Der Chef der Recording Industry Association of America (RIAA), Mitch Bainwol, sieht das Kopieren von Musik auf und die Verbreitung über CDs als größere Gefahr für Plattenläden und Musikfirmen an als den Tausch von Musikkopien über das Internet. "Gebrannte CDs" hätten einen Anteil von 29 Prozent an der Musik, die sich US-amerikanische Fans besorgen. Downloads aus Filesharing-Netzen machten 16 Prozent aus, sagte Bainwol laut Medienberichten, gut die Hälfte seien legal erworbene CDs und 4 Prozent kostenpflichtige Downloads.

Die Zahl der verkauften CD-Alben ist nach Zahlen von Nielsen SoundScan (PDF-Datei) in den USA in der ersten Jahreshälfte gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bisher um 7 Prozent auf 324 Millionen zurückgegangen. Bainwol setzt angesichts dieser Problematik auf den verstärkten Einsatz von Kopierschutztechnik. Davon werde es in nächster Zeit mehr auf dem Markt geben.

Aus dem Bericht von Nielsen SoundScan geht hervor, dass im gesamten Jahr 2004 in den USA mehr als 140 Millionen einzelne Musikstücke online gekauft wurden; in diesem Jahr waren bisher schon 183 Millionen. Die Zahl der durchschnittlich pro Woche im Internet gekauften Songs stieg von 2,1 Millionen im vergangenen Jahr auf 6,1 Millionen in diesem Jahr. Insgesamt wurden im laufenden Jahr 1,24 Millionen einzelne Titel verkauft, 2600 davon machten 50 Prozent der gesamten Downloads aus. Mit 26,6 Millionen Downloads hat sich R&B als die beliebteste Musikrichtung unter den Einzelsongs erwiesen, vor Alternative mit 25,2 Millionen, Rap mit 14,3 Millionen und Country mit 7,7 Millionen. Die Musiker mit den meisten Downloads einzelner Stücke waren in diesem Jahr bisher 50 Cent, Gwen Stefani, Kelly Clarkson, Green Day, Black Eyed Peas, Eminem und The Killers.

An digitalen Alben wurden in diesem Jahr in den USA bisher 7,6 Millionen online verkauft. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 5,5 Millionen. In dieser Diziplin zeigten sich Coldplay und Jack Johnson erfolgreich. Das insgesamt meistverkaufte digitale Album bisher ist American Idiot von Green Day, während Hey Ya von Outcast laut Nielsen SoundScan das bisher meistverkaufte einzelne Lied ist. (anw)