Titanen-Musik off/online

Mitten in der mystischen Nacht zur Wintersonnenwende sollte die für intergalaktische Ohren, vornehmlich für Aliens auf dem Saturnmond Titan komponierte Musik auf music2titan auch für Terraner freigeschaltet werden.

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Von
  • Andreas Stiller

Just mitten in der mystischen Nacht zur Wintersonnenwende sollte die für intergalaktische Ohren, vornehmlich für Aliens auf dem Saturnmond Titan komponierte Musik auf music2titan auch für Terraner freigeschaltet werden. Doch der Rückwärtszähler lief auf Null, wurde gar negativ -- und nichts tat sich. Haben die Musiker verschlafen? So bleibt nur zu hoffen, dass im Laufe des kürzesten Tages des Jahres (Sonnenwende um 13:42 Uhr) auf der Website noch etwas passiert, ansonsten muss man sich bei iTunes umschauen.

Die vier Stücke der französischen Rockmusiker Julien Civange and Louis Haéri wurden vor über sieben Jahren aufgenommen und harren seit dieser Zeit ihrer Veröffentlichung. Die nicht in klingonisch, sondern in englisch gesungenen Stücke befinden sich, auf CD gepresst, zusammen mit etwa 80.000 schriftlichen Botschaften an Bord der Huygens-Sonde, die zusammen mit dem Mutterschiff Cassini am 15. Oktober 1997 von Cap Canaveral aus starteten.

Am 25. Dezember um 5:08 MEZ soll sich Huygens von Cassini trennen, um dann am 14. Januar auf dem Titan zu landen. Ganz so früh müssen alle an dem größten, teuersten und aufwendigsten unbemannten Raumfahrprojekt aller Zeiten Interessierten nicht aufstehen, denn die Signale von der Sonde brauchen über eine Stunde, bis sie auf der Erde ankommen. Gegen 7 Uhr wollen NASA, ESA und die italienische ASI einen ersten Statusbericht abgeben, für etwas später sind auch ein paar Bilder geplant. Eine Fernsehübertragung der ESA TV News ist auf Eutelsat ab 9 Uhr eingeplant.

Mit viel Spannung wird in aller Welt dem Huygens-Projekt entgegengefiebert, insbesondere da die letzte Mission mit europäischer Beteiligung, das Marslandeprojekt Beagle, aus unbekannten Gründen leider schiefgegangen ist. Auch an die Kinder hat die ESA gedacht und vor ein paar Tagen eine spezielle Website eingerichtet (unter anderem mit "Titan wir kommen").

Für die erwähnten Botschaften konnte sich jeder bei der ESA bewerben, frei nach dem Motto "Was ich schon immer den Titanbewohnern sagen wollte". Man kann sie sich auch anschauen, wenn man einen Teil des Familien- oder Vornamens in die jeweiligen Suchfelder einträgt. "Meier" beispielsweise listet alle Teilnehmer mit Meier im Nachnamen auf, deren Botschaften man dann per Klick betrachten kann. (as)