AT&T verkraftet iPhone-Konkurrenz besser als erwartet

Seit Februar verkauft der US-Branchenprimus das iPhone nicht mehr exklusiv, doch hatte die neue Konkurrenz von Verizon Wireless weniger starke Auswirkungen auf das erste Quartal als befürchtet.

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Der Telekommunikationskonzern AT&T verzeichnet trotz weniger Neukunden im ersten Quartal ein deutliches Gewinnplus. Wie der US-Branchenprimus am Mittwoch mitteilte, konnte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahresquartal einen leichten Umsatzanstieg von 2 Prozent auf 31,2 Milliarden US-Dollar (21,5 Milliarden Euro) verbuchen. Unterm Strich blieben 3,4 Milliarden US-Dollar (2,3 Milliarden Euro) in der Kasse. Vor Jahresfrist hatte AT&T noch 2,5 Milliarden US-Dollar verdient.

Damit entsprach AT&T genau den Erwartungen der Wall Street. Überrascht hat der Mobilfunkanbieter die Analysten bei den Kundenzahlen. Nach dem Verlust der Exklusivität beim iPhone-Vertrieb hatten die Analysten mit einem deutlichen Kundenschwund gerechnet – seit Februar verkauft auch Konkurrent Verizon Wireless das begehrte Smartphone. Doch statt dem erwarteten Minus im Vertragskundenvertrieb konnte AT&T unterm Strich neue Laufzeitkunden hinzugewinnen, allerdings deutlich weniger als noch im Weihnachtsquartal.

AT&T hat sein Mobilfunk-Geschäft in der Vergangenheit kräftig ausgebaut, weil das Unternehmen lange der einzige Anbieter des iPhones in den USA war. Allerdings ächzt das Netz unter der enormen Datenflut. Im ersten Quartal ist das Mobilfunk-Geschäft Unternehmensangaben zufolge um mehr als 10 Prozent gewachsen: 5,5 Millionen Smartphones habe AT&T verkauft, 3,6 Millionen davon waren iPhones.

AT&T will die US-Mobilfunktochter der Telekom für 39 Milliarden US-Dollar kaufen. Gegen die Übernahme regt sich Widerstand in der Branche, so hat Konkurrent Sprint bereits Maßnahmen gegen das Geschäft angekündigt. Auch in Washington und den Bundesstaaten werden die Pläne, einen neuen Telekommunikationsriesen zu schaffen, skeptisch geprüft.

Der US-Telekommunikationsriese AT&T buhlt deshalb um die Zustimmung der Wettbewerbshüter. Der Boom bei mobilen Breitbanddiensten sorge für "beispielloses Wachstum und Innovationen", sagte Firmenchef Randall Stephenson am Mittwoch. Doch könnte AT&T nur gemeinsam mit T-Mobile die steigenden Datenmengen bewältigen. "Deshalb ist die im März verkündete Übernahme von T-Mobile USA so wichtig." (vbr)