Bahntrassen statt A-Masten

Die Bundesregierung will prüfen, ob sich die Stromtrassen der deutschen Bahn teilweise in das allgemeine Stromnetz einbinden lassen. Dies könne den notwendigen Ausbau des Stromverbundnetzes beschleunigen und billiger machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 172 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die Bundesregierung will prüfen, ob sich die Stromtrassen der deutschen Bahn teilweise in das allgemeine Stromnetz einbinden lassen. Wie der Spiegel in seiner kommenden Ausgabe berichtet, will Verkehrsminister Ramsauer klären, ob sich durch das Netz der Bahn teilweise der Bau neuer Stromtrassen vermeiden lässt. Das flächendeckende 7800 Kilometer lange Hochspannungsnetz entlang der Hochgeschwindigkeitstrassen der Bahn ist das zweitgrößte Netz der Republik, nach dem 11 000 km langen Netz von Energieversorger RWE.

Man solle prüfen, welche Erweiterungen nötig sind, um die Stromtrassen der DB einzubinden, fordert auch die Bundesnetzagentur. Es müsste beispielsweise die Spannung angepasst – die Bahn verwendet 110 kV – und die Übertragungsleistung erhöht werden. Dies erfordere neue Masten und Kabel entlang der Schienen. Bahnchef Grube hat Bedenken wegen der anfallenden Kosten: Pro Kilometer rechnen Energieexperten mit 250 000 Euro, was jedoch nur ein Viertel der Kosten für den Neubau von Stromtrassen sei. Die Bahntochter DB Energie hofft dagegen auf das Zusatzgeschäft. (uk)