Superdünnes LC-Display dank integrierter Touch-Schicht

Beim kapazitiven Touchscreen von Toshiba Mobile Display liegt die berührungsempfindliche Schicht nicht mehr vor dem LCD, sie wurde stattdessen direkt in die Pixeltransistoren integriert. Vorteil dieses In-Cell-Touch: Der Schirm ist dünn und federleicht.

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Toshiba Mobile Display (TMD) hat ein hochauflösendes Touchdisplay entwickelt, bei dem die berührungsempfindliche Schicht direkt in die Pixelelektronik integriert ist. In herkömmlichen Touch-LCDs etwa für Smartphones und Tablets liegt die Touchschicht bislang als zusätzliche Glas- bzw. Plastikscheibe vor dem bildgebenden LCD. Zwar gibt es bereits andere Lösungen für In-Cell-Touch etwa von LG oder Sharp und Toshiba, doch diese nutzen Lichtsensoren zur Erkennung. Bei der aktuellen Entwicklung von TMD handelt es sich dagegen um ein kapazitives Touchdisplay, das bei einer Berührung Ladungsänderungen an der Schirmoberfläche detektiert.

TMDs berührungsempfindlicher Schirm erkennt mit seinem auf Transistorebene integrierten Touch mehrere Finger gleichzeitig.

Das kapazitive In-Cell-Touchdisplay ist wie aktuelle Mobilgeräte Multitouch-fähig, erkennt also mehrere Berührungen gleichzeitig. Es misst 7 Zoll, mithin knapp 18 Zentimeter in der Diagonalen und nutzt 1024 × 600 Pixel. Die Pixeldichte von 170 dpi plus die auf Pixelebene zusätzlich integrierte Verstärkerschaltung für die Touchsensorik wurden durch Einsatz von sehr gut leitenden LTPS-Transistoren möglich. LTPS steht für Low Temperature PolySilicon, eine Polysiizium-Variante, die bei niedrigen Prozesstemperaturen aufgebracht werden kann und die eine höhere Elektronenbeweglichkeit hat als das bei LCDs übliche amorphe Silizium. Hierdurch sind feinere Pixelstrukturen möglich und damit eine höhere Displayauflösung sowie eben die Integration zusätzlicher Transistoren und Leiterbahnen.

Wesentliche Vorteile des eingebauten Touch gegenüber externen Touchscreens: Das Display wird dünner, leichter und zeigt in heller Umgebung weniger Reflexionen. Hersteller TMD gibt an, die Dicke gegenüber einem herkömmlichen Display mit externer Touch-Schicht um 57 Prozent auf nur 1 Millimeter und das Gesamtgewicht um 48 Prozent auf 225 Gramm reduziert zu haben. Gedacht ist der hochauflösende TMD-Touchscreen als Industrie-Display und für den Automobilbereich, in dem kompakte Formen und vor allem reflexionsarme Oberflächen eine große Rolle spielen. Das Unternehmen will das In-Touch-Display erstmals Mitte Mai auf der Displaymesse der SID in Los Angeles zeigen. (uk)