Fusion deutscher Chip-Broker geplatzt

AZEGO und ce Consumer hatten sich eigentlich bereits im Oktober über den Zusammenschluss zum weltgrößten Chiphändler geeinigt.

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  • dpa

Die Fusion der Unternehmen AZEGO und ce Consumer zum weltgrößten Chiphändler ist geplatzt. "Der Vorstand der Gesellschaft ist mehrheitlich zu der Auffassung gelangt, dass die strategischen Ziele des Unternehmens ohne einen Zusammenschluss mit der ce besser erreichbar erscheinen", teilte die AZEGO AG (München) mit. Als Konsequenz trat AZEGO-Vorstandschef Cornelius Boersch zurück. ce Consumer will den Sparkurs nun noch einmal verschärfen. Die Aktienkurse beider Unternehmen brachen am Mittwoch ein.

Die beiden Münchner Unternehmen hatten sich im Oktober im Grundsatz auf einen Zusammenschluss geeinigt. Da die Wachstumsraten der gebeutelten Halbleiterindustrie schon wieder zurückgehen, stehen Chipbrokern, die von der Knappheit leben, keine leichten Zeiten bevor. Durch die Fusion zu einem Unternehmen mit rund 400 Millionen Euro Umsatz wollten die beiden Firmen vor allem Kosten in der Verwaltung sparen. Wegen möglicher Risiken aus laufenden Steuerverfahren gegen AZEGO sollte ein völlig neues Unternehmen gegründet werden.

Bei ce Consumer war der Zusammenschluss bereits beschlossene Sache. Nach der überraschenden Absage durch AZEGO will ce Consumer nun die Kostenstruktur noch einmal unter die Lupe nehmen und massive Einschnitte vornehmen. Derzeit hat der Konzern noch gut 500 Mitarbeiter. Der ce-Aktienkurs brach am Mittwoch um gut 10 Prozent auf zeitweise 0,94 Euro ein. Die AZEGO-Anteilsscheine verloren über 12 Prozent auf zwischenzeitlich 0,84 Euro. (dpa) / (jk)