Flattr will Basis verbreitern

Der Micropayment-Dienst Flattr will künftig auf Vorabzahlungen von Teilnehmern verzichten, um damit die Kundenbasis zu verbreitern.

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Von
  • dpa

Das Flattr-Modell für die freiwillige Honorierung von kostenlosen Inhalten im Netz soll wie angekündigt deutlich präsenter werden: Ab Sonntag entfällt die bisherige Voraussetzung, dass Website-Betreiber erst selbst Geld einzahlen müssen, damit die Flattr-Schaltfläche für ihr Internet-Angebot aktiviert wird. Damit werde die Zahl der Blogs und Websites mit der Möglichkeit der Flattr-Honorierung deutlich steigen, kündigte der Chef des schwedischen Unternehmens, Linus Olsson, in einem Blog-Beitrag mit der Überschrift "Die Schleusen öffnen" an.

Das Mikro-Bezahlsystem will Internet-Nutzer dazu bewegen, freiwillig Geld für Inhalte zu geben, die im Netz kostenlos verfügbar sind, auch wenn sie für die Autoren durchaus mit unterschiedlich hohen Kosten verbunden sind. Der Firmenname Flattr leitet sich vom englischen Verb "to flatter" (schmeicheln) ab, bezieht sich aber auch auf die Idee einer "Flatrate" für kulturelle Dienste.

Flattr-Nutzer überweisen einen monatlichen Betrag auf ein Konto, den sie freiwillig ausgeben möchten. Betreiber von Websites können einen grün-orangefarbenen "Flattr"-Button zu ihren Inhalten stellen. Der Nutzer kann dann einen Beitrag, der ihm gefällt, "flattern", indem er auf diese Schaltfläche klickt. Die eingezahlte Summe wird unter den "geflatterten" Anbietern aufgeteilt. Flattr behält für den Vermittlungsaufwand 10 Prozent der Beiträge.

Ein alternatives Modell für die Honorierung von kreativen Inhalten hat in dieser Woche der Chaos Computer Club (CCC) vorgeschlagen: Künftig soll der Internet-Nutzer mit Hilfe einer "Kulturwertmark" bestimmen, "welche Kreativen wieviel Geld von ihm bekommen". Vorgesehen ist die Einzahlung eines festen monatlichen Betrags, der dann an Künstler der eigenen Wahl vergeben wird. Die so geförderten Beiträge sollen nach einigen Jahren oder nach Erreichen einer bestimmten Auszahlsumme jedem zur nichtkommerziellen Nutzung zur Verfügung stehen. Der CCC stellt sich das System als Zuschlag zu den Ausgaben für den Breitbandanschluss vor. (hob)