Erste Beta von Qt4 freigegeben

Die Softwareschmiede Trolltech hat die erste Beta der Version 4 ihres plattformübergreifenden C++-Frameworks zur Entwicklung grafischer Bedienoberflächen vorgestellt. Damit wollen die Norweger ihr Versprechen vom April dieses Jahres einlösen, die Entwickler nach der Technology Preview vom Juli nicht über das Jahr 2004 hinaus auf den Major Upgrade der noch aktuellen 3er-Version warten zu lassen. Das endgültige Qt4 soll dann im ersten Quartal 2005 erscheinen.

Zu den Neuerungen gegenüber der Technology Preview zählen vorkompilierte Windows-Binaries, neue Installationsroutinen für Windows, X11 und Mac OS X, überarbeitete I/O-Klassen (zum Beispiel QIODevice, QFile oder Qprocess) sowie ein neues Portierungs-Helferlein. Für die kommende Beta 2 hat Trolltech eine Vorschau auf die neuen Komponenten im Qt Designer avisiert.

Ansonsten bleibt es bei den Ankündigungen vom Mai: Die neue Paint Engine namens Arthur wird über eine einheitliche Schnittstelle den Zugriff auf Plattformspezifika wie Mac OS X Quartz, die X11-Xlib oder das Windows-GDI ermöglichen. Die Scribe genannte Text Engine kommt anders als ihr Vorgänger auch mit Unicode-Zeichen klar. Und zur optisch ansprechenderen Textdarstellung wird Scribe das so genannte Kerning (Unterschneiden von Zeichen) unterstützen. Über das neue Interview genannte Model/View-Framework lassen sich große Datenbestände in verschiedenen Ansichten (etwa Tabellen, Listen oder Bäumen) aufbereiten. Neue Containerklassen sollen für übersichtlicheren Code sorgen: So darf der Programmierer beispielsweise ein foreach-Konstrukt anstelle der Iteratoren aus der Standard Template Library (STL) verwenden. An der Typsicherheit soll dank der dafür verwendeten C++-Templates nichts verloren gehen.

Die Quelltexte der Qt4 Beta 1 lassen sich von diversen Mirror-Servern herunterladen. (ola)