"Cloud Printing und MPS sind für uns keine zu trennenden Themen"
Die Resonanz der druckerfachmann.de-Kunden auf Cloud Printing ist "extrem positiv". Werden Mobilgeräte wie Smartphones oder Tablets dadurch als vollwertige Arbeitsplätze integriert, eröffnen sich in den Unternehmen weitere neue Anwendungsfelder.
- Matthias Parbel
Lieber Herr Sicking,
Sie haben in Ihrer aktuellen Kolumne zu MPS und Cloud Printing genau die Fragen aufgeworfen, die wir mit den CIOs unserer Kunden diskutieren. Wir haben Mitte 2010 in unserem Lösungscenter in Berlin am Potsdamer Platz Cloud-Printing-Lösungen für Unternehmen installiert und demonstrieren diese nahezu täglich unseren Kunden. Sie sind herzlich eingeladen, uns und unser Lösungscenter zu besuchen.
Übrigens hat ein Teil unserer Vertriebsmitarbeiter das Thema anfangs auch unterschätzt und stellte den Nutzen in Frage. Heute sehen meine Kolleginnen und Kollegen das anders, da die Resonanz unserer Kunden extrem positiv ist.
Warum ist das so?
Kunden, die gesehen haben, wie einfach in der Handhabe Blackberrys, iPhones, iPads und Android-Geräte sowie andere Smartphones und Tablets zu vollständigen Arbeitsplätzen werden, an dem die Anwender auch drucken können, fallen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in den Unternehmen ein.
Zum Beispiel hat ein großer Pharma-Konzern im Ergebnis des Besuches im Lösungscenter mit uns gemeinsam eine Lösung für folgende Szenarien entwickelt. Auf den regelmäßig stattfindenden großen Medizinkonferenzen müssen die Veranstalter und die Besucher kurzfristig und zeitnah Dokumente drucken. Oft kommt es vor, dass die Referenten kurz vor Beginn eines Vortrages Präsentationen aktualisieren und als Hand Out den Besuchern zur Verfügung stellen müssen. Heute kann der Referent die Präsentation von seinem mobilen Endgerät direkt und ohne eine physikalische Verbindung, barrierefrei zum Drucker "in die Cloud" senden.
Darüber hinaus hat dieses Unternehmen die Anforderung, dass die mobil tätigen Mitarbeiter an jedem Unternehmensstandort weltweit barrierefrei drucken können, ohne sich mit einem PC im Unternehmensnetzwerk anmelden zu müssen. Es reicht das mobile Endgerät und eine installierte Cloud-Printing-Lösung, um Dokumente jeglicher Art von persönlichen Verzeichnissen oder aus E-Mail-Eingängen heraus aufs Papier zu bringen.
Bei allen Gesprächen mit international agierenden Kunden ist dieses Thema auf großes Interesse gestoßen.
Die Unternehmen stellen im Zusammenhang mit Cloud-Lösungen sehr hohe Sicherheitsanforderungen. So dürfen Dokumente, wenn sie gedruckt werden, niemals das Unternehmensnetzwerk verlassen. So haben wir uns auf Cloud-Printing-Lösungen spezialisiert, die quasi eine Cloud im Unternehmensnetzwerk sind.
Lieber Herr Sicking, wer sagt Ihnen denn, dass in vielleicht fünf Jahren die IT der Unternehmen sich noch mit Betriebssystemen, Spoolsystemen, Treibern usw. beschäftigen müssen? Aus Sicht der Anwender wird die Fähigkeit zum Versenden von E-Mails ausreichen, um ein Dokument auch am festen Arbeitsplatz auszudrucken und dann heißt der Standard in den Unternehmen vielleicht Cloud Printing.
Zum Thema Managed Print Services. Ja, Sie haben Recht, MPS genießt bei uns den höchsten Stellenwert. Cloud Printing und MPS sind für uns aber keine zu trennenden Themen, da Cloud-Printing-Lösungen, neben anderen Software-Lösungen, meist Bestandteile unserer MPS-Outsourcing-Projekte sind.
Die druckerfachmann.de AG hat mittlerweile mehr als 35.000 Systeme (Drucker und Kopierer) in MPS-Verträgen gebunden. Um diese Vielzahl von Systemen und Verträgen in Praxis tagtäglich zu managen, haben wir seit 2006 unser selbst entwickeltes MPS-Portal "view@print" im Einsatz. Mit "view@print" versorgen wir die Systeme vollautomatisch mit Toner, steuern und überwachen Service-Einsätze, verwalten unterschiedlichste Vertragstypen und stellen umfangreiche Auswertungsinstrumente für unsere Kunden online zur Verfügung. Wir sind es also gewohnt, seit Jahren echtes MPS zu praktizieren.
Wir stellen auch fest, dass Kunden viel dafür tun, die Druck- und Kopierkosten zu reduzieren und dabei bereit sind, die Anzahl der Geräte stark zu senken. Das macht auch Sinn, da nach unseren Erfahrungen, zwei Drittel aller Geräte nicht mal annähernd ausgelastet sind. Was wir aber auch feststellen, ist die Tatsache, dass das Druckvolumen in den Unternehmen nach wie vor Jahr für Jahr steigt. Auch ich werde also vermutlich das papierlose Büro nicht mehr erleben.
Viele Grüße
Heino Deubner
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