"GuttenPlag Wiki" für Grimme Online Award nominiert

Das Grimme-Institut hat am Mittwoch die Nominierungen für den renommierten Preis bekannt gegeben. Unter den 25 Finalisten ist auch die Plattform, auf der die Plagiate in der Doktorarbeit des ehemaligen Verteidigungsministers nachgewiesen wurden.

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Von
  • dpa

Das "GuttenPlag Wiki" ist für den Grimme Online Award 2011 nominiert. In dem Wiki hatten mehr als 1000 freiwillige Helfer in der Doktorarbeit von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg zahlreiche Plagiate entdeckt und kenntlich gemacht. Diese Leistung habe letztlich zum Rücktritt des Ministers geführt und eine gesellschaftliche Diskussion über Ethik, Moral und Verantwortung entfacht, begründete die Nominierungskommission am Mittwoch in Düsseldorf ihre Entscheidung.

Mit 2100 Einreichungen für den Award, der qualitativ herausragende Internet-Angebote auszeichnet, ist ein neuer Rekord erzielt worden. Insgesamt wurden 25 Web-Angebote nominiert, aus denen nun in der Endrunde von einer Jury acht Preisträger ausgewählt werden. Das Grimme-Institut vergibt den Online Award in den Kategorien Information, Wissen und Bildung, Kultur und Unterhaltung sowie Spezial. Außerdem können Internetnutzer über einen Publikumspreis abstimmen.

"Die nominierten Beiträge zeigen in beeindruckender Weise die große Bandbreite und innere Vielfalt der Netzangebote", sagte Grimme-Direktor Uwe Kammann. In der Kategorie Information wurde etwa der verteidigungspolitische Blog "Augen geradeaus!" von Ex-Focus-Redakteur Thomas Wiegold nominiert. Das Internetradio "detektor.fm!" aus Leipzig gefiel wegen seiner Kombination von Audiobeiträgen, Texten und Social-Media-Anwendungen. "DRadio Wissen", die Website zum Wissensprogramm des Deutschlandradios, punktete mit nutzerfreundlich umgesetzten Hintergrundinformationen.

Mit dem Medienmagazin "Was mit Medien" und "tittelbach.tv" wurden zwei medienkritische Angebote nominiert.Zeit Online schaffte es mit dem Projekt Verräterisches Handy: Was Vorratsdaten über uns verraten in die Endrunde. Die Preisträger werden am 22. Juni in Köln bekannt gegeben. (jh)