Limewire zahlt 105 Millionen US-Dollar an Musiklabels

Die Musik- und Videoplattform sowie einige Musiklabels haben in einem jahrelangen Prozess wegen Urheberrechtsverletzungen einen gerichtlichen Vergleich erzielt.

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Die Musik- und Video-Plattform Limewire und ihr Gründer Mark Gorton zahlen an einige Musiklabels 105 Millionen Dollar (73 Mio. Euro). Der gerichtliche Vergleich wurde am Donnerstag in New York erzielt. Damit findet ein jahrelanger prominenter Gerichtsprozess wegen Urheberrechtsverletzungen in zwei Vergleichen sein Ende (Arista Records LLC et al. v. Lime Wire LLC et al., Az. 1:06-cv-05936, U.S. District Court for the Southern District of New York). Im März hatte sich Limewire mit 30 Musikverlagen auf die Zahlung einer nicht genannten Summe geeinigt.

Ursprünglich wollten die Musiklabels für jeden einzelnen über das Limewire-Netz absolvierten Kopiervorgang von 10.000 genannten Aufnahmen die gesetzliche Maximalsumme. Das hätte eine Summe im Billiarden-Bereich ergeben können. Die Richterin hielt das für absurd und schränkte den höchstmöglichen Anspruch auf 1,5 Milliarden Dollar ein. Wegen des Vergleichs müssen die Geschworenen Schadenersatz und Strafschadenersatz nun nicht beziffern.

Die Schuld von Limewire und Gorton war bereits vor einem Jahr gerichtlich festgestellt worden. Seither ging es nur noch um die Frage, wieviel Geld die Label zugesprochen bekommen. Welche weiteren Bedingungen im Vergleich festgehalten wurden, ist noch nicht bekannt. Die Kläger zeigten sich erfreut und dürften das Geld auch tatsächlich bekommen. Gorton besitzt nach eigenen Angaben mehr als 200 Millionen Dollar. Nicht am Verfahren beteiligte, kleinere Label werden voraussichtlich ebenfalls Abschlagszahlungen einfordern.

Die zentrale Limewire-Infrastruktur wurde vergangenes Jahr gerichtlich geschlossen. Unbekannte haben die Nutzersoftware allerdings modifiziert, sodass sie ohne zentrale Server auskommt und keine Adware mehr aufweist. Diese neue Version ist als Limewire Pirate Edition bekannt geworden. (anw)