Hessen will Verwaltungs-Cloud einrichten

Zwei bis drei Milliarden Euro könnten die bundesdeutschen Verwaltungen durch den Einsatz einer gemeinsamen "Verwaltungs-Cloud" sparen. Davon zeigt sich zumindest die hessische Landesregierung überzeugt, die eine solche Infrastruktur aufbauen will.

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Von
  • Hermann Wygoda

Die Hessische Landesregierung plant den Aufbau einer "Verwaltungs-Cloud", die später allen öffentlichen Verwaltungen der Bundesrepublik, Ländern ebenso wie Kommunen, offenstehen soll. "Es muss nicht sein, dass in Deutschland etwa 50 Mal die Gewerbeanmeldungen von jeder Verwaltung einzeln online gestellt werden", sagte Horst Westerfeld, Staatssekretär in Hessischen Finanzministerium, am Freitag in Frankfurt (Main).

Das Beispiel zeige, welche Möglichkeiten für eine Harmonisierung durch eine Verwaltungs-Cloud zu realisieren seien, führte der Staatssekretär aus. Alle öffentlichen Verwaltungen in der Bundesrepublik gäben pro Jahr rund 18 Milliarden Euro für die IT in ihren etwa 400 Rechenzentren aus. Realistisch seien Einsparungen von zwei bis drei Milliarden Euro. Allerdings räumte Westerfeld auf Nachfrage ein, dass "personenbezogene Daten sicher nicht als erste in die Cloud verlagert" würden.

Die Landesregierung gehört zu den Unterstützern der "Forschungsgemeinschaft Frankfurt Cloud", in der die Goethe Universität Frankfurt, die Gesellschaft für Schwerionenforschung, die Deutsche Bank und der Rechenzentrumsbetreiber Interxion den Live-Betrieb einer Cloud seit Oktober 2010 testen. Projektleiter Clemens Jochum berichtete, dass die Cloud "seit sechs Monaten total stabil“ laufe. Bisher nutzten neben der Gesellschaft für Ionenforschung in Darmstadt 13 Arbeitskreise der Universität Frankfurt die Technik, die derzeit auf 49 virtuellen Rechnern laufe. "Diese virtuellen Maschinen sind zu rund 80 Prozent ausgelastet“, fügte Jochum hinzu. (ck)