Internet weltweit günstiger

Telekommunikation ist in den letzten Jahren weltweit preiswerter geworden, insbesondere die Kosten für Breitbandanschlüsse sinken rasant. Die "Digitale Kluft" ist aber noch lange nicht geschlossen.

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Von
  • Johannes Haupt

Die Durchschnittskosten für einen Breitbandzugang ins Internet haben sich weltweit zwischen den Jahren 2008 und 2010 mehr als halbiert. Die Nutzung eines Handys wurde im gleichen Zeitraum um knapp 22 Prozent günstiger, Festnetztelefonie verbilligte sich um rund 7 Prozent. Die gesamten Telekommunikationskosten sanken um 18,3 Prozent. Das gab die International Telecommunication Union (ITU) bekannt, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen.

Die ITU ermittelt die Kosten für Telekommunikation relativ zum Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner eines Landes. Besonders stark sanken die Telekommunikationspreise demnach in den Ländern Afrikas, wo die Durchschnittskosten für Breitbandanschlüsse um über 55 Prozent und die Mobilfunkkosten um 22 Prozent fielen. Den weltweit größten Preisverfall gab es allerdings in einem asiatischen Land: In Aserbaidschan verbilligte sich Telekommunikation innerhalb von zwei Jahren um mehr als 80 Prozent.

Nach wie vor ist Telekommunikation in Entwicklungsländern allerdings ein Luxusgut. Das gilt insbesondere für Breitbandzugänge: Die Kosten für eine schnelle Internetverbindung überstiegen in Afrika auch im Jahr 2010 das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner noch fast um das Dreifache (291 Prozent). In einigen Entwicklungsländern entspricht der Preis einer Breitbandverbindung sogar dem zehnfachen durchschnittlichen Monatseinkommen. Im vergangene Jahr verfügte nur jeder zehnte Afrikaner über einen eigenen Internetzugang. In Europa fallen Telekommunikationskosten dagegen kaum ins Gewicht, im Jahr 2010 machten Breitbandgebühren hier nur 2 Prozent des durchschnittlichen Bruttoinlandsproduktes pro Einwohner aus. (jh)