Google will sich Anti-Piracy-Bewegung verweigern

Der Suchmaschinenspezialist Google lehnt die Einschränkung des Zugangs zu Filesharing-Seiten strikt ab. Angedachte Anti-Piracy-Gesetze will das Unternehmen bekämpfen.

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Von
  • Johannes Haupt

Eric Schmidt, bis April 2011 Google-Chef und inzwischen Vorsitzender des Aufsichtsrats des Internetkonzerns, sieht in der Blockade von Filesharing-Seiten wie The Pirate Bay einen Angriff auf die Redefreiheit. Eine solche Regelung wäre ein "katastrophaler Präzedenzfall" und werde vom Internetunternehmen keinesfalls ohne Weiteres akzeptiert. Das unterstrich Schmidt am Mittwoch bei einer Google-Konferenz in London.

Der Google-Aufsichtsratschef wandte sich konkret gegen eine im März publik gewordene Initiative britischer Rechteinhaber, nach der über 100 Websites providerseitig blockiert werden sollen. Schmidt mahnte die britische Regierung, man müsse sehr vorsichtig mit solchen vermeintlich simplen Lösungen für komplexe Probleme sein. Die angedachten DNS-Sperren der Filesharing-Seiten würden ein Scheunentor für die Zensur weiterer unliebsamer Seiten öffnen, Opfer sei die Redefreiheit in den betreffenden Ländern.

Schmidt sagte weiter, Google werde Gesetze zur Blockade einzelner Websites bekämpfen. Nichtsdestotrotz entfernt Google auf Anfrage von Regierungen schon heute zahlreiche Websites aus seinen Suchergebnissen, entsprechende Anfragen legte der Suchmaschinenbetreiber für den Zeitraum von Mitte 2009 bis Mitte 2010 offen. (jh)