USA: Amazon verkauft mehr digitale als gedruckte Bücher

Amazon setzt in den USA inzwischen mehr Kindle-Books ab als Bücher aus Papier. Auch in Großbritannien brummt für das Unternehmen der Handel mit digitaler Literatur.

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Von
  • Johannes Haupt

Amazon, 1995 als reiner Internetbuchhändler gestartet, verkauft in den USA mittlerweile mehr E-Books als konventionelle gedruckte Bücher. Das gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Demnach kamen im Zeitraum vom 1. April bis zum 19. Mai auf 100 verkaufte Druckwerke 105 verkaufte Kindle Books. Berücksichtigt wurden bei dieser Berechnung ausschließlich kostenpflichtige Exemplare.

In der Vergangenheit hatte Amazon bereits vermeldet, in den USA mehr E-Books als Hardcover und Taschenbücher zu verkaufen. Nun übersteigt die Anzahl der abgesetzten Kindle Books also auch die Summe dieser beiden Kategorien. In Großbritannien vertreibt Amazon ein Jahr nach der Markteinführung des dortigen Kindle Stores bereits mehr E-Books als gebundene Bücher, wie das Unternehmen ebenfalls am Donnerstag verlauten ließ.

Weil die Kindle-Lesegeräte und -Apps nicht das populäre epub-Format unterstützen und sich nicht mit dem im kommerziellen Bereich verbreiteten Adobe-Kopierschutz verstehen, sind Kindle-Anwender beim E-Book-Kauf weitgehend an Amazon gebunden. In den USA hat Amazon nach Unternehmensangaben momentan 950.000 E-Books im Sortiment, darunter 109 Titel von den ersten 111 Plätzen der aktuellen New York Times Bestsellerliste. In dem im April 2011 eröffneten deutschen Kindle Store gibt es aktuell 736.000 Titel, darunter allerdings nur etwa 30.000 deutschsprachige E-Books. (jh)