Mac App Store verzögert sicherheitsrelevantes Opera-Update

Anwender müssen Opera 11.11 manuell vom Anbieter laden, Apple liefert über seine Plattform noch immer eine verwundbare Version aus dem Frühjahr aus.

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Von
  • Ole Meiners

Der Mac App Store soll nach dem Willen von Apple zur Software-Zentrale für Mac-Anwender werden – und dem hauseigenen Vorbild des App Store für iPhone und iPad nacheifern. Für den Anwender verspricht dies viel Komfort, nur eine Anlaufstelle zu haben für die Beschaffung neuer Programme und der entsprechenden Aktualisierungen. Der Sicherheitsexperte Joshua Long weist in einem Blog-Eintrag nun darauf hin, dass sich Apple offenbar zu viel Zeit lässt mit dem Nachpflegen von Updates. Opera-Anwender, die den alternativen Browser über den Mac App Store geladen haben, haben deswegen möglicherweise ein Sicherheitsproblem.

Opera ist im Mac App Store mit Version 11.01 gelistet, das entspricht dem Stand vom 27. Januar 2011. Wer sich über diesen Weg den Browser besorgt hat, verpasste am 12. April die Version 11.10 mit einigen neuen Features und Verbesserungen, aber auch die vorgestern veröffentlichte Version 11.11 mit Beseitigung einer kritischen Schwachstelle: Präparierte Webseiten könnten eine Schwäche in Opera bei der Behandlung von Framesets ausnutzen und Schadcode ausführen. Nach Longs Aussage erstreckt sich dieses Problem auch auf die Version 11.01 im Mac App Store.

Der norwegische Browser-Anbieter bittet seine Mac-Anwender, die neue Version direkt von den Opera-Seiten herunterzuladen. Man warte selbst auf die Freigabe von Apple, so ein Firmensprecher gegenüber Long. Die veraltete Version aus dem Mac App Store können Anwender mit Administratoren-Rechten löschen. Longs Kritik geht aber weiter: Auch andere Programme in Apples Software-Laden seien veraltet, er nennt die Kindle-Version 1.2.3, die Amazon mittlerweile auf 1.5.1 aktualisiert hat.

Programme, die Anwender im Mac App Store kaufen oder gratis erwerben, dürfen keine eigene Update-Routine besitzen und sind zudem von Apple digital signiert. Aktualisierungen registriert der Mac-App-Store-Client und lädt diese auf Benutzeranforderung herunter und installiert sie – ganz wie am iPhone. Was sehr komfortabel klingt, offenbart im konkreten Fall Schwächen, denn nach dem eigentlichen Anbieter ist auf diesem Vertriebsweg Apple als Store-Inhaber die letzte Instanz vor der Veröffentlichung. Dass der Konzern ausgerechnet bei einem so sicherheitsrelevanten Software-Produkt wie einem Internet-Browser nicht angemessen schnell reagiert, ist bemerkenswert.

[Update vom 26. Mai] Mittlerweile bietet der Mac App Store die aktuelle Opera-Version 11.11 an. Die Plattform nennt als Aktualisierungsdatum den 23. Mai. (olm)