Funkwerk erhält Millionenauftrag aus USA

Für die US-Tochter eines deutschen Automobilherstellers sollen die Thüringer Kommunikationsexperten Mobilfunkverstärker bauen. Der langfristige Auftrag kommt dem zuletzt nicht erfolgsverwöhnten Unternehmen wie gerufen.

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Der Thüringer Telekommunikationstechnik-Hersteller Funkwerk hat einen Millionenauftrag aus den USA bekommen. Bis zum Jahr 2012 solle das Unternehmen Mobilfunkverstärker ("Multimode-Compenser") für Autos liefern, teilte das börsennotierte Unternehmen am heutigen Donnerstag mit. Das Volumen liege im unteren zweistelligen Millionenbereich. Es handle sich um die US-Tochter eines deutschen Autoherstellers, der laut Vertrag nicht genannt werde. Die Verstärker sollen am Brandenburger Standort bei der Tochtergesellschaft Funkwerk Dabendorf gefertigt werden.

Seit 2003 liefert Funkwerk nach eigenen Angaben seine Kommunikationslösungen für die Automobilindustrie auch auf den US-Markt. Der neue Auftrag sei der erste zur Fertigung von Originalteilen für die USA, teilte das Unternehmen mit. Für den Vorstandsvorsitzenden ist dieser "Meilensteinauftrag" ein Fuß in der Tür: "Damit wollen wir uns auch in den USA etablieren", erklärte Hans Grundner anlässlich der Vertragsunterzeichnung. "Für uns ist die USA ein Wachstumsmarkt, weil hier noch großer Nachholbedarf bei der Fahrzeugausrüstung besteht". Die Dabendorfer seien derzeit noch an anderen Ausschreibungen für UMTS-fähige Verstärker beteiligt.

Für Funkwerk hat der Auftrag strategische Bedeutung, wie das Unternehmen es formuliert. Denn der Gewinn des Herstellers war zuletzt dramatisch eingebrochen. In den ersten neun Monaten des Jahres ist der Gewinn von 6,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch knapp 900.000 Euro gesunken. Das Unternehmen hatt zuvor mit einem Umbau des Vorstandes auf die Probleme reagiert. (vbr)