Robert Moog gestorben

Der Pionier der elektronischen Musik, dessen Synthesizer beispielsweise von Frank Zappa und Kraftwerk eingesetzt wurden, ist gestern im Alter von 71 Jahren gestorben.

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Von
  • Detlef Borchers

Bob Moog, ein Pionier der elektronischen Musik, ist gestern im Alter von 71 Jahren in Asheville im US-amerikanischen Bundesstaat North Carolina gestorben. Auf seiner Homepage hatte er sich von seinen Fans bereits Ende Juni verabschiedet, "ehe ich ein lallendes Bündel bin".

Bob Moogs Geschichte begann 1955 mit dem Bau von Theremins, die er im Keller des Elternhauses in Flushing bei New York baute. Ein Moog-Theremin kam beim Hit Good Vibrations der Beach Boys zum Einsatz. Nach einer Serie von vielen Experimenten baute Bob Moog 1964 den Analogsynthesizer MiniMoog, der als der "erste kompakte, bedienungsfreundliche Synthesizer" beworben wurde und für Moog mit der Grammy-LP Switched on Bach von Walter Carlos den Durchbruch brachte.

Moog-Synthesizer wurden von den Doors, Frank Zappa, Chick Corea und Kraftwerk benutzt, kamen aber auch gelegentlich bei den Beatles, Rolling Stones und Grateful Dead zum Einsatz. You Haven't Done Nothin von Stevie Wonder schrieb Moog-Geschichte.

Zeitlebens wehrte sich Bob Moog gegen die Bezeichnung "Vater des Synthesizers" oder "Erfinder des Synthesizers": "Alles, was Töne von sich gibt und mit Schaltern verändert werden kann, ist ein Synthesizer. Ein Instrument, das du einschaltest und spielst, wie das Theremin, ist kein Synthesizer. Aber wenn du dies und das einstellen kannst, hier ein Patchkabel legen kannst, dort ein anderes, und damit den Klang in seiner Qualität in neue Bereiche führst, dann hast du einen Synthesizer. Und da gab es viele Geräte vor meinen."

Seinen letzten großen Auftritt hatte Bob Moog auf dem Moog-Fest und in dem begleitenden Film Moog von Hans Fjellestad. Zu seinem Andenken in seinem Hausclub Orange Peel werden prominente Keyboarder aller Musikrichtungen aufspielen. (Detlef Borchers) / (anw)