T-Mobile stoppt Online-Rummel um eigene Werbefigur

Der Mobilfunkbetreiber hat den Betreiber der Website chadkroski.com dazu gebracht, seine Domain zur Löschung freizugeben.

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Von
  • Detlef Borchers

Mit einem angedrohten Streitwert von 50.000 Euro und dem Hinweis auf eine "laufende Markenanmeldung" hat T-Mobile mit einer Abmahnung den Betreiber von chadkroski.com dazu gebracht, seine Domain zur Löschung freizugeben. Damit ist die in Werbersprache so genannte "Below-the-Line-Kampagne" web'n'walk um Anna und Steve um ein weiteres bizarres Detail reicher.

In der heilen Werbewelt von T-Mobile haben die "Werke" des frei erfundenen Schriftstellers Chad Kroski keinen Platz, was die Soul Melons sicher zu einem Tlues verarbeiten werden. Wem dieser Satz nichts sagt, der schaut keine Werbung und liest keine Presseerklärungen von T-Mobile: "In einer Bar treffen Augenpaare aufeinander, ein erstes Lächeln fliegt durch den Raum und schon stehen Anna und Steve sich gegenüber. Aber das Gespräch stockt. Die Unsicherheit und das Unbehagen in dieser knisternden Situation sind deutlich zu spüren. Da schweift ihr Blick auf ein Buch von Chad Kroski, das in seiner Tasche steckt. 'Wer um Himmels willen ist Chad Kroski?', kreist es in Annas Gedanken. Mit einer schnellen Entschuldigung flüchtet sie auf die Toilette ..."

Auf der Toilette googelt Anna nach Chad Kroski, während wenige stille Örtchen weiter Steve die Suchmaschine nach der Band Soul Melon peitscht, deren Button Anna trägt. Der bizarre Werbespot von T-Mobile über ziemlich kommunikationsschwache junge Leute, die das Anbaggern verlernt haben, regte etliche Spaßvögel an, den Schriftsteller Chad Kroski ähnlich der Hommingberger Gepardenforelle mit den nötigen literarischen Unterbau auszustatten. In diesem Sinne lief die Kampagne genau so, wie sie von Werbern ausgedacht worden war. Kurz bevor Chad Kroski "Kult" werden konnte, traten nun die Juristen von T-Mobile auf die Bremse. (Detlef Borchers) / (anw)