Linux 3.0 erscheint möglicherweise im Juli

Linus Torvalds überlegt öffentlich, der nächsten Version des Linux-Kernels nicht die Versionsnummer 2.6.40 zu geben, sondern 2.8.0 oder 3.0.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Linus Torvalds hat auf der Mailingliste der Kernel-Entwickler darauf hingewiesen, dass er die Aufnahme der größten Änderungen für die nächste aus dem Hauptentwicklungszweig hervorgehenden Linux-Version vermutlich schon am Sonntagabend abschließen werde, weil er am Montag nach Japan reise. Einen ähnlichen Hinweis hatte er bereits in der Freigabe-Mail zum vergangene Woche veröffentlichten Linux-Kernel 2.6.39 gegeben, damit die Subsystem-Verwalter ihre Änderungen rechtzeitig einsenden, bevor Torvalds die Merge Window genannte Phase am Anfang des Entwicklungszyklus beendet.

Für eine angeregte Diskussion sorgten jedoch zwei Zeilen im Postskriptum der Mail. Dort erwähnt Torvalds Überlegungen, der nächsten Version nicht die Bezeichnung 2.6.40 zu geben, sondern 2.8.0. Ingo Molnar merkte schnell an, ob er denn nicht erst bis 2.6.42 warten wolle, bevor er einen Sprung auf 3.0.0 mache; das war eine Überlegung, die beim vorigen jährlichen Treffen der Kernel-Entwickler einige Befürworter fand.

Torvalds antwortete darauf, er spiele tatsächlich mit der Idee, auf 3.0 zu springen und damit die "dritte Dekade" zu starten. Er betonte, dass die Versionsbezeichnung in diesem Fall 3.0 und nicht 3.0.0 lauten würde, damit das Stable-Team seine Kernel-Versionen mit der dritten Stelle auszeichnen könne; bisher ist es die vierte. Im Verlauf der Diskussion erläuterte Torvalds noch, dass ein Sprung auf 3.0 dabei helfen würde, klarzustellen, dass Kernel mit einer ungeraden zweiten Stelle keine Entwickler-Kernel seien. Die 2.5er-Serie, aus der Linux 2.6.0 hervorging, war vor mehr als sieben Jahren die letzte dieser Art.

In den beiden Diskussionsbeiträgen klingt Torvalds schon recht überzeugt von der Idee, auf 3.0 zu wechseln. Vermutlich dürfte Torvalds aber noch die teilweise amüsanten Diskussionsbeiträge der anderen Kernel-Entwickler auf sich wirken lassen, bevor er eine Entscheidung trifft. Wenn Torvalds sich zu dem Wechsel entschließt und er und seine Mitstreiter zur Fertigstellung der jetzt vorbereiteten Kernel-Version ungefähr so lange brauchen wie bei den vorangegangenen Versionen, dann könnte Linux 3.0 schon Mitte oder Ende Juli erscheinen. (thl)