Computer-Betrügereien und Urheberrechtsdelikte nahmen 2005 zu

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble legte die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik für 2005 vor, in der ein Rückgang der insgesamt registrierten Delikte um 3,6 Prozent verzeichnet ist.

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  • Richard Sietmann

Im Schulterschluss präsentierten Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und der Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Länderinnenminister, der bayerische Innenminister Günther Beckstein, heute die Polizeiliche Kriminalstatistik 2005 (PDF-Datei). Danach ist die polizeilich registrierte Kriminalität in Deutschland im Jahr 2005 mit insgesamt 6,4 Millionen Delikten gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote im Durchschnitt aller Delikte von 54,2 auf 55,0 Prozent leicht an – den höchsten Wert seit 1964, wie Beckstein betonte.

Beim Computerbetrug – der Manipulation von Computern, Programmen oder Daten in betrügerischer Absicht – gab es jedoch gegen den allgemeinen Trend mit 11,9 Prozent auch im vergangenen Jahr wieder einen deutlichen Zuwachs von 14.186 auf 15.875 erfasste Fälle. Die Aufklärungsquote liegt mit 48,7 Prozent weiterhin unter dem Durchschnitt.

Ebenfalls gegen den Trend bewegten sich auch die um 11,5 Prozent auf knapp 300.000 gestiegenen Fälle von Waren- und Warenkreditbetrug. Das Bundesinnenministerium sieht darin die Kehrseite rückläufiger Diebstahlszahlen aufgrund des veränderten Einkaufs- und Konsumverhaltens; zunehmend mehr Waren werden über das Internet bestellt und an die Stelle des klassischen Ladendiebstahls (Rückgang um 9,7 Prozent) treten vermehrt Eigentumsdelikte, bei denen Computer und Internet als Tatmittel dienen. Betroffene haben jedoch gute Chancen, dass die Täter ermittelt werden, denn in diesen Fällen liegt die Aufklärungsquote bei 94,2 Prozent. Ähnlich hoch (94,7 Prozent) ist sie bei den 20.065 (2004: 12.196) gemeldeten Straftaten im Zusammenhang mit Urheberrechtsbestimmungen – darunter fallen auch die 2667 Fälle privaten und 637 Fälle gewerbsmäßigen Einsatzes illegaler Softwarekopien.

Ausweisdelikte wie die Fälschung oder den Identitätsdiebstahl mit entwendeten Personalausweisen werden wegen der geringen Fallzahlen in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik nicht erfasst. Die Planungen zur biometrischen Aufrüstung der bisher schon fälschungssicheren Personalausweise gehen, wie Bundesinnenminister Schäuble auf Anfrage gegenüber heise online erklärte, dennoch weiter. (Richard Sietmann) / (jk)