US-Verbraucherschützer wollen Spyware-Schleuder stoppen

Über einen angeblichen MP3-Suchdienst mit argentinischer TLD wird nach Meinung der Initiative Stopbadware.org für den Nutzer sehr schädliche Software verbreitet.

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Die Verbraucherschutzinitiative Stopbadware.org und das Center for Democracy & Technology (CDT) haben bei der US-Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC) offizielle Beschwerde gegen den Betreiber der Website FastMP3Search.com.ar eingereicht. Die FTC wird darin zu sofortigen Schritten gegen Dienst aufgerufen, der eine Gefährdung für Internetnutzer darstelle und den die Beschwerdeführer in einer Mitteilung als "Spyware Operator" bezeichnen. Zunächst müsste die FTC die Betreiber der Website ausfindig machen, um sie belangen zu können.

John Palfrey vom Berkman Center for Internet & Society at Harvard Law School und einer der beiden Stopbadware-Direktoren meint, das von FastMP3Search.com.ar den Nutzern untergejubelte Windows-"Plugin" sei eine der schlimmsten Schadprogramme, denen die Verbraucherschützer in den vergangenen Jahren begegnet seien. Es verfüge über eine Reihe von Funktionen, die dem Nutzer schadeten, angefangen damit, dass ohne Warnung die Windows-Firewall ausgeschaltet werde.

Auf FastMP3Search werden Listen mit Suchergebnissen von populären Musikstücken im MP3-Format angezeigt. Wer auf eines der verlinkten Musikstücke klickt, wird darauf hingewiesen, dass ein Plugin nötig sei. Wenn es installiert werde, sorgt es laut Mitteilung der Verbraucherschützer für die Installation von Adware und trojanischen Pferden auf dem jeweiligen System. Weiter sabotiere es Web-Adressen von Anbietern von Sicherheitssoftware, verändere Start-Einstellungen im Webbrowser und drossele die Leistung des Computers. Tests hätten ergeben, dass es für einen durchschnittlichen Nutzer unmöglich sei, das Plugin zu deinstallieren.

Das Anfang dieses Jahres gestartete Projekt Stopbadware.org wird vom US-amerikanischen Berkman Center for Internet & Society at Harvard Law School, dem englischen Oxford Internet Institute und der Non-Profit-Organisation Consumer Reports WebWatch betrieben. Als Sponsoren treten Google, Lenovo und Sun auf. (anw)