E-Book-Reader mit Touchscreen von Barnes & Noble und Kobo

In den USA formiert sich neue Konkurrenz für Amazons Kindle. Der Nook Simple Touch Reader von Barnes & Noble sowie der Kobo eReader Touch wollen mit berührungsempfindlichen Bildschirmen und offeneren Nutzungsansätzen punkten.

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Von
  • Johannes Haupt

Der Buchhandelsfilialist Barnes & Noble und der E-Book-Händler Kobo haben ihre derzeit vor allem in Nordamerika verkauften elektronischen Lesegräte komplett überarbeitet. Die neuen Modelle des Kobo Readers und des Nooks von Barnes & Noble haben berührungsempfindliche Bildschirme und E-Ink Displays der Pearl-Generation an Bord, was bessere Kontraste und kürzere Umblätterzeiten als bei den Vormodellen bedeutet.

Nook Simple Touch Reader

Bei beiden Lesegeräten kommt ein so genannter optischer Touchscreen zum Einsatz: Infrarotsensoren im Rahmen erkennen Berührungen der Bildschirmoberfläche und setzen sie in entsprechende Kommmandos um. Durch diese auch bei den aktuellen Sony-Lesegeräten eingesetzte Technik wird ein zusätzlicher Touch-Layer obsolet, der bei älteren Lesegeräten für milchige Anzeigen und spiegelnde Bildschirmoberflächen verantwortlich war.

Die Bedienung erfolgt beim Kobo eReader Touch ebenso wie beim Nook Simple Touch Reader hauptsächlich über den berührungsempfindlichen 6-Zoll-Bildschirm (600 x 800 px Auflösung), beide Geräte verfügen nur über eine haptische (Home-)Taste. Barnes & Noble verabschiedet sich damit von seinem Dual Screen Konzept: Bei dem im Oktober 2009 vorgestellten ersten Nook wurde noch über ein 3,5 Zoll LC-Display navigiert, welches unter dem E-Ink-Panel platziert war.

Anders als die erste Nook-Generation hat das neue Lesegerät des aktuell zum Verkauf stehenden US-Buchhändlers nur noch ein WLAN-Modul zur kabellosen Verbindung mit dem Barnes & Noble eBook Store. Das etwa bei Amazons Kindle gegen 50 US-Dollar Aufpreis erhältliche zusätzliche Mobilfunkmodem gibt es nicht einmal mehr optional. Der Kobo Reader hatte schon in der ersten Generation nur WLAN vorzuweisen, hier gibt es keine Änderungen.

Kobo eReader Touch

Der Nook Simple Touch Reader bringt 2 GByte internen Speicherplatz mit, der Kobo eReader Touch halb so viel; beide Speicher sind mittels SD-Karte erweiterbar. Die Lesegeräte verstehen sich mit epub- und pdf-Dateien mit oder ohne Adobe Kopierschutz, womit Nutzer der Geräte bei der Wahl ihrer Bezugsquellen für digitale Literatur weniger eingeschränkt sind als Kindle-Kunden. Beide Reader wiegen rund 200 Gramm, eine Akkuladung soll jeweils rund 10.000 Seitenwechsel ermöglichen.

Barnes & Noble verlangt für seinen Nook Simple Touch Reader 139 US-Dollar, genauso viel wie der Kindle Wi-Fi kostet. Der Reader wird vom 10. Juni an in den USA verkauft. Hinsichtlich eines internationalen Vertriebs äußerte sich ein Unternehmenssprecher bei der Vorstellung des Nook Simple Touch Readers vorsichtig: Es gäbe auch außerhalb der USA ein großes Interesse am Nook, gegenwärtig wolle man sich aber nicht zu Planungen äußern.

Anders verhält es sich bei Kobo: Das Gemeinschaftsunternehmen unter anderem der Buchhandelsketten Borders (USA) und Indigo (Kanada) verkauft seine E-Books schon heute in alle Welt, die Reader sind unter anderem beim britischen Filialisten WH Smith erhältlich. Auch in Deutschland sollen Kobo-Lesegeräte mittelfristig in den Handel kommen; der Kobo eReader Touch soll in den USA 129 US-Dollar kosten und ab Juli 2011 ausgeliefert werden. (jh)