Microsofts Dokumentenformat ist ECMA-Standard

Microsoft ist mit der Standardisierung von Open XML, Konkurrenzformat zu OpenDocument, ein gutes Stück weitergekommen. IBM stimmte gegen die Verabschiedung von Open XML als ECMA-Standard.

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Von
  • Jürgen Kuri

Vor ein paar Tagen erst wurde das Dokumentenformat OpenDocument (ODF) , das aus dem OpenOffice/StarOffice-Dateiformat hervorging, als ISO-Standard veröffentlicht, nun ist auch Microsoft mit seinen Bemühungen um die Akzeptanz seines eigenen Dokumentenformats Open XML als Standard einen guten Schritt weitergekommen. Gegen den Widerstand von IBM verabschiedete die European Computer Manufacturers Association (ECMA) Open XML als Standard (ECMA 376). Die Organisation wird Open XML nun auch an die International Organization for Standardization (ISO) zur Anerkennung weiterleiten. Die ECMA hat auch eine Einführung in Open XML veröffentlicht, die beim Einstieg in die Implementierung des Dokumentenformats helfen soll.

Bob Sutor, IBM-Vizepräsident und -Verantwortlicher für Standards und Open Source,begründete die Nein-Stimme von IBM bei der Abstimmung über den Open-XML-Standard auf der ECMA-Generalversammlung damit, dass der OpenDocument-ISO-Standard sei den Open-XML-Spezifikationen weit überlegen sei. OpenDocument sei ein Beispiel für einen wirklich offenen Standard gegenüber einer von einem Hersteller diktierten Spezifikation. "ODF ist die Zukunft, Open XML ist die Vergangenheit. Wir haben für die Zukunft gestimmt." Das sieht Microsoft natürlich anders: Die ECMA-Entscheidung sei ein wichtiger Meilenstein für Dokument-Interoperabilität, erklärte Craig Mundie, Chef-Stratege bei Microsoft. "Wir glauben, dass die Kunden die Vorteile, die Open XML bietet, wirklich schätzen werden."

Zumindest für OpenOffice wird es aber auch Open-XML-Unterstützung geben: Novell hatte vor kurzem offiziell erklärt, dass bis Ende Januar 2007 Tools zur Verarbeitung von Open-XML-Dokumenten in OpenOffice zur Verfügung stehen sollen. Diese Open-XML-Untersützung für OpenOffice war Teil des Paktes, den Microsoft und Novell vor kurzem miteinander schlossen und wurde in diesem Rahmen bereits angekündigt. Microsoft wiederum entwickelt eigene ODF-Tools für sein Büropaket Office, bietet aber auch bereits Unterstützung von Open XML, das in Office 2007 Einzug hält, für Office XP und 2003. (jk)