Ausgesperrte CBC-Mitarbeiter arbeiten im Internet weiter

Seit Montag vergangener Woche sperrt die Canadian Broadcasting Corp. 5500 Mitarbeiter aus. Diese planen nun eine Website, um dort weiter arbeiten zu können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 85 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die Rundfunkanstalt Canadian Broadcasting Corp. (CBC) sperrt seit Montag vergangener Woche 5500 gewerkschaftlich organisiertee Mitarbeiter aus. Diese wollen das CBC-Publikum nun auf einer eigenen Website mit Informationen versorgen, heißt es in Medienberichten. Es gehe darum, die kanadischen Steuerzahler mit der Qualität zu versorgen, die sie von CBC-Journalisten gewohnt sind, solange die Aussperrung anhalte. Bisher sind einige ihrer Beiträge als Podcasts erhältlich.

In dem Arbeitskampf geht es um den Anspruch der CBC, Arbeitsplätze, die bisher Vollzeitangestellte eingenommen hatten, künftig an Vertrags- und Teilzeitmitarbeiter vergeben zu können. Verhandlungen darüber sind bisher gescheitert. Die Internationale Journalistenunion (IFJ) kritisiert die Aussperrung und hat die Europäische Rundfunkunion aufgefordert, die CBC nicht zu unterstützen. Da die Kanadier derzeit nicht ihr gewöhnliches Vollprogramm senden können, wird derzeit die Sendezeit auch mit europäischen Produktionen gefüllt. Bei Übertragungen von Sportveranstaltungen sind CBC-Manager als Kameramänner eingesprungen.

Auch die CBC nutzt das Internet für den Arbeitskampf. Auf der Website CBC/CMG Negotiations stellt sie ihre Sicht der Dinge dar. Sie betont, dass die Beschäftigung auf Vertragsbasis nicht bedeute, dass die Mitarbeiter damit auch frei disponibel würden. Durch die heterogene Beschäftigung wolle sich der Sender flexibel halten.

Derweil befürchtet die Canadian Football League auch für das kommende Wochenende wieder minimalistische und technisch dürftige Übertragungen ohne Kommentator. Allerdings habe das Zuschauerinteresse am vergangenen Wochenende zugenommen, berichtet die Tageszeitung The Globe and Mail. Das Football-Spiel Toronto Argonauts gegen Edmonton Eskimos hätten beispielsweise mehr Zuschauer als im Saison-Durchschnitt verfolgt. (anw)