Windows Server auf Software-RAID
Die Systempartition eines Windows Servers möchte ich mit einem RAID 1 gegen den Ausfall einer Festplatte sichern. Dabei will ich mich aber eigentlich nicht an einen bestimmten RAID-Controller oder an ein Mainboard binden, um bei Schäden leicht auf andere Hardware wechseln zu können. Deshalb würde ich das Betriebssystem gerne auf ein Software-RAID installieren, das vom Betriebssystem selbst verwaltet wird, so wie es bei Linux möglich ist. Geht das bei Windows Server nicht – oder habe ich etwas übersehen?
Die Systempartition eines Windows Servers möchte ich mit einem RAID 1 gegen den Ausfall einer Festplatte sichern. Dabei will ich mich aber eigentlich nicht an einen bestimmten RAID-Controller oder an ein Mainboard binden, um bei Schäden leicht auf andere Hardware wechseln zu können. Deshalb würde ich das Betriebssystem gerne auf ein Software-RAID installieren, das vom Betriebssystem selbst verwaltet wird, so wie es bei Linux möglich ist. Geht das bei Windows Server nicht – oder habe ich etwas übersehen?
Zwar können Sie mit dem Kommandozeilen-Partitionierer diskpart schon vor dem Installieren einen RAID-Verbund einrichten (die nötige Eingabeaufforderung startet die Tastenkombination Umschalt+F10). Doch das Windows-Setup-Programm weigert sich aus gutem Grund (dazu gleich mehr), Windows auf einem RAID zu installieren. Sie können die Systempartition jedoch nachträglich in ein RAID umwandeln.
Installieren Sie zunächst Windows wie gewohnt in eine Partition einer Festplatte und wandeln diese via Datenträgerverwaltung in einen dynamischen Datenträger um. Nun schließen Sie eine zweite, leere Festplatte an, die Sie gegebenenfalls initialisieren. Über die Datenträgerverwaltung können Sie nun nach Rechtsklick auf die Systempartition (und zuvor auf die EFI-System-Partition, falls vorhanden) „eine Spiegelung einrichten“; dazu wandelt Windows die zweite Platte automatisch ebenfalls in einen dynamischen Datenträger um und führt anschließend eine Synchronisierung durch, was recht lange dauern kann.
Auf dem so erzeugten „RAID 1“ sind die Daten der Systempartition nun zwar redundant vorhanden, aber im Vergleich zu einem „richtigen“ RAID 1 – realisiert via Adapterkarte oder Onboard-RAID – fehlen wichtige Eigenschaften. Der Windows-Bootloader kann scheitern, wenn eine der beiden Platten ausfällt. Unter Windows Server 2008 muss man dann beim Starten möglicherweise manuell den Eintrag „sekundärer Plex“ auswählen. Anders als gängige RAID-Hostadapter beginnt Windows auch nicht automatisch mit der Wiederherstellung der Redundanz, wenn man einen der Datenträger ausgetauscht hat, sondern man muss die Spiegelung erneut einrichten und wiederum die Boot-Konfiguration anpassen.
Microsoft selbst rät mittlerweile von der Nutzung dynamischer Datenträger ab, insbesondere bei der Systempartition (siehe Link). Einer der genannten Gründe: Dynamische Datenträger machen die Reparatur eines beschädigten Systems wesentlich schwieriger. Bei einem produktiv genutzten Server sollten Sie von einem derartigen Pseudo-RAID-1 für das Systemlaufwerk besser absehen.