Große Weltkugel aus OLEDs

Heiter bis wolkig: Im Nationalmuseum in Tokio hängt in luftigen 18 Metern Höhe ein riesiger Globus aus OLEDs, über dessen Meere und Landmassen auf Knopfdruck Wolken ziehen.

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Mitsubishi hat im Nationalmuseum für Wissenschaft und Innovationen in Tokio eine Weltkugel mit sechs Metern Durchmesser installiert. Das besondere an dem Globus: Er besteht aus 10.362 kleinen OLED-Displays, die sich zentral ansteuern lassen.

Hierdurch können am Globus über die Meere und Erdmassen Wolken ziehen. Auch andere Ansichten, die von Satelliten aufgenommen werden, lassen sich auf der OLED-Weltkugel darstellen. Außerdem sollen beispielsweise Temperatursimulationen, Aktivitäten der Ozeane und die künstlerische Interpretation von Satellitendaten durch Ingo Günther über die Weltkugel laufen.

Der OLED-Globus im Treppenhaus des Museums hat 6 m Durchmesser

(Bild: Mitsubishi Electric)

Die offizielle Einweihung des Globus findet anlässlich der Wiedereröffnung des Museums am 11 Juni statt; es hatte in Folge des Erdbebens vom 11. März geschlossen. Aufgehängt wurde die OLED-Leuchtkugel eigentlich anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Museums, zuvor hing im Museumstreppenhaus an gleicher Stelle eine mit LEDs beleuchtete Weltkugel. Am Globus-Projekt waren neben Mitsubishi Electric drei weitere Unternehmen beteiligt: Dentsu Inc. übernahm die Planung, Go and Partner Inc. die Bildverarbeitung und Systemansteuerung, GK Tech Inc. entwickelte die leicht abgeplattete Globusform.

Die für den Globus genutzten OLEDs sind knapp 10 mal 10 cm groß und haben jeweils eine Auflösung von 32 × 32 Pixel; jedes Pixel ist 3 mm breit und hoch. Insgesamt hat die neue OLED-Kugel damit laut Mitsubishi eine Auflösung von über 10 Millionen Pixel, was 10 mal höher sein soll, als die des ursprünglichen LED-Globus.

Über 1000 Mini-OLEDs wurden auf der sphärischen Kugel befestigt (man beachte die Größe der Arbeiter rechts im Bild)

(Bild: Mitsubishi Electric)

Im vergangenen Jahr hatte Mitsubishi bereits ein 100-zölliges Großdisplay vorgestellt, das ebenfalls aus unzähligen kleinen, von Pioneer gefertigten OLEDs zusammengesetzt war. Hier lag ein großer Vorteil darin, dass die OLEDs mit einem passiven Leitungsgitter angesteuert werden konnten und so trotz der großen Bilddiagonale eine deutliche teurere Aktiv-Matrix-Ansteuerung mit Transistoren für jedes Pixel überflüssig war. Da die Pixel im Globus ebenfalls 3 mm Kantenlänge haben, sind hier möglicherweise die gleichen Minidisplays verbaut worden sein und die Ansteuerung erfolgt ebenfalls kostengünstig über Passiv-Matrix. Mitsubishi hat angekündigt, künftig mehr solcher nichtlinearen Display-Anwendungen mit OLEDs umsetzen zu wollen. (uk)