Galileo-Experimental-Satelliten durchlaufen Härtetests

Die ESA fĂĽhrt in Italien und den Niederlanden derzeit ausgedehnte Tests der beiden Experimental-Satelliten fĂĽr das kommende zivile Satellitennavigationssystem Galileo durch.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die ESA (European Space Agency) führt derzeit ausgedehnte Tests der beiden Experimental-Satelliten für das kommende zivile Satellitennavigationssystem Galileo durch. Während sich der vom britischen Unternehmen Surrey Satellite Technology Ltd. gebaute Satellit GSTB-V2/A schon seit Anfang August im "European Space Research and Technology Centre" (ESTEC) im niederländischen Noordwijk befindet, wird der zweite, vom europäischen Gemeinschaftsunternehmen Galileo Industries produzierte Satellit GSTB-V2/B derzeit in Italien bei Alenia Spazio, einem Unternehmen der Finmeccanica-Gruppe, auf "Herz und Nieren" getestet.

Im Dezember soll der erste Galileo-Satellit vom kasachischen Baikonur aus mit einer russischen Sojus-Rakete auf seine Umlaufbahn knapp 24.000 Kilometer über der Erde geschossen werden. Ab 2008 sollen dann insgesamt 30 Satelliten (27 werden für den Betrieb benötigt, 3 stehen als Reserve zu Verfügung) auf drei verschiedenen Umlaufbahnen (Medium Earth Orbits, MEOs) die Erde umkreisen. Hauptaufgabe der Experimental-Satelliten ist unter anderem die Sicherung der Frequenzbänder für den Galileo-Betrieb. Auch sollen die genauen Umlaufbahnen der für die Testphase vorgesehenen Satelliten ermittelt und die neuen Atomuhren unter Weltraumbedingungen getestet werden.

Vor dem Start ins All müssen die Experimental-Satelliten im Rahmen des so genannten Galileo System Test Bed (GSTB) auf der Erde jedoch beweisen, dass sie gegenüber Kälte, Vakuum und Vibrationen resistent sind. Auch wird festgestellt, ob ihre Funktionen durch Radiosignale oder elektrische Interferenzen beeinträchtigt werden. Mit speziellen Apparaturen werden dazu Bedingungen simuliert, wie sie bei einem Raketenstart oder im All herrschen. (pmz)