Nintendo wegen Patentverletzung bei Wii-Controller verklagt

Die Firma Interlink, spezialisiert auf das Design von Bedienschnittstellen, behauptet, Nintendo verletze mit dem neuen Controller für die Spielkonsole Wii ein Patent über ein "Trigger Operated Electronic Device".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 281 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Eine der großen Neuerungen bei Nintendos gerade eingeführter Spielkonsole Wii ist die Fernbedienung, in die ein Beschleunigungssensor eingebaut ist, der Bewegungen in alle Richtungen und Drehungen um alle Achsen registriert. Ein optischer Sensor an der Stirnseite nimmt die Signale des auf oder unter dem Fernseher platzierten Infrarot-Stabes auf und berechnet dazu die relative Position im Raum. Über den neuartigen Controller kann man Videospiele mit natürlichen Bewegungen steuern.

Die kalifornische Firma Interlink behauptet nun, Nintendo verletzte mit dem Wii-Controller das US-Patent Nr. 6,850,221, das die Firma hält. Bei einem US-Bundesgericht in Delaware hat Interlink daher eine Klage eingereicht und fordert Schadensersatz für entgangene Lizenzzahlungen, berichten US-Medien.

Das Interlin-Patent behandelt ein "Trigger Operated Electronic Device", das als eine Art Computer-Mausersatz dienen kann. Die Bewegungen des Nutzers an dem Gerät, eine Art mobiler Trackball oder kabelloses Trackpad, werden danach von einem am Computer befestigten Infrarot-Sensor aufgenommen, um den Rechner zu steuern, etwa durch Umsetzung in Bewegungen des Mauszeigers. Laut Interlink soll Nintendo nun Methoden und Techniken, die für dieses Gerät entwickelt wurden, als Basis für die Wii-Fernsteuerung genutzt haben – auch wenn die beiden Geräte auf den ersten Blick wenig miteinander gemein zu haben scheinen. Sony und Microsoft beispielsweise mussten allerdings schon die Erfahrung machen, dass sie für Vibrationstechnik bei ihren Spielcontrollern Lizenzzahlungen für Patente der Firma Immersion leisten mussten, obwohl auch Microsoft und Sony der Ansicht waren, die Immersion-Patente hätten nichts mit der in den Spielcontrollern genutzten Technik zu tun. (jk)