Microsoft und Facebook befürworten Verkauf von T-Mobile USA

Große US-amerikanische IT-Unternehmen meinen, dass der Kauf von T-Mobile durch AT&T eine kurzfristige Möglichkeit darstellt, der steigenden Nachfrage Herr zu werden.

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Von
  • dpa

Der US-Telekommunikationskonzern AT&T hat für seinen geplanten Kauf der Telekom-Tochter T-Mobile USA Rückendeckung von einer Reihe namhafter IT-Konzerne bekommen. Microsoft, Facebook, Yahoo und andere Größen der Internet-Branche sprachen sich gegenüber den Wettbewerbshütern für die Übernahme aus, weil nur dann ein zügiger Ausbau des überlasteten amerikanischen Mobilfunknetzes gewährleistet sei.

"Heutzutage nutzen die Verbraucher immer mehr Smartphones, Tablet-Computer, Laptops und andere mobile Geräte, um sich drahtlos mit dem Internet zu verbinden", gaben die Unternehmen in einem Brief an den US-amerikanischen Netzregulierer Federal Communications Commission (FCC) zu bedenken. Die Netze seien dem Ansturm kaum noch gewachsen. "Der Kauf von T-Mobile durch AT&T stellt eine kurzfristige Möglichkeit dar, der steigenden Nachfrage Herr zu werden." Die FCC müsse deshalb die Fusion genehmigen, forderten die Konzerne.

Selbst in Metropolen wie New York gehören abbrechende Telefonate, ein schlechter Empfang und langsame Datenverbindungen zum Alltag. AT&T hat versprochen, die Netze nach dem Kauf zu einem Preis von 39 Milliarden Dollar zusammenzulegen und auszubauen. Vor diesem Hintergrund hat vor einer Woche auch eine Koalition von afro-amerikanischen Verbänden die Übernahme begrüßt. Zuerst einmal müssen die Wettbewerbshüter der Übernahme zustimmen; neben der FCC ist das auch das Justizministerium. Das Verfahren dürfte sich aber noch bis Anfang 2012 hinziehen.

Der drittgrößte Mobilfunkanbieter des Landes, Sprint Nextel, läuft Sturm gegen das Geschäft. Durch den Verkauf blieben von vier noch drei landesweit vertretene Mobilfunkanbieter übrig, wobei zwei davon – AT&T und Verizon – den Markt dominieren würden. Sprint wäre der kleine Außenseiter. Die Deutsche Telekom will sich zurückziehen, weil die Tochter T-Mobile USA derzeit als Nummer vier den Großen hoffnungslos unterlegen ist. In vielen Teilen des riesigen Landes bekommt man mit T-Mobile gar keinen Empfang. (anw)