Fedora 16 mit Btrfs als Standarddateisystem

Die im Herbst erwartete Linux-Distribution soll das experimentelle Btrfs als Standarddateisystem einsetzen, obwohl ein ordentliches Reparatur-Werkzeug und Quota-Unterstützung noch fehlen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das Fedora Engineering Steering Committee (FESCo) hat in seiner IRC-Sitzung am gestrigen Mittwoch beschlossen, bei Fedora 16 auf Btrfs als Standarddateisystem zu setzen. Es soll ein "einfacher Wechsel" von Ext4 auf das noch experimentelle Dateisystem sein, das zahlreiche wichtige Kernel-Entwickler vor zwei Jahren zum "Next Generation File System for Linux" erklärt haben; das Installationsprogramm von Fedora soll Anwendern also nicht die RAID- und LVM-ähnlichen Fähigkeiten aufdrängen, die Btrfs bietet.

Ob das für Ende Oktober geplante Fedora 16 tatsächlich Btrfs als Standard nutzt, dürfte sich erst im August oder September abzeichnen, wenn die Tester und Entwickler mit den dann erwarteten Alpha- und Beta-Versionen weitere Erfahrungen gesammelt haben. Sollten sich größere Probleme zeigen oder die noch festzulegenden Kriterien für den Umstieg nicht erfüllt werden, dann dürfte das Fedora-Projekt den Wechsel auf Fedora 17 verschieben – ähnlich wie es den Umstieg auf die Sysvinit- und Upstart-Alternative von Fedora 14 auf 15 vertagt hatte.

Eines der Kriterien für den Umstieg auf Btrfs ist ein ordentliches Programm zum Prüfen und Reparieren von Btrfs-Dateisystemen. Das derzeit verfügbare Werkzeug bietet nur Grundfunktionen; ein deutlich besseres war vage für Ende Mai angekündigt, ist aber bisher nicht erhältlich. Laut Btrfs- und Red-Hat-Entwickler Josef Bacik soll es in Kürze erscheinen; die Freigabe dauere so lange, weil es sehr ausführlich getestet werde. Dass der Quota-Support in Btrfs vermutlich auch bis zum Erscheinen von Fedora 16 nicht fertig sein wird, nehmen die Fedora-Entwickler laut IRC-Log in Kauf. (thl)