Netscape: AOL schwingt die Sense

Nach Abschluß der Fusionsverhandlungen zwischen AOL und Netscape wackeln beim Internet-Pionier offenbar die Jobs.

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Von
  • Egbert Meyer

Nach dem Abschluß der Fusionsverhandlungen zwischen Netscape und AOL wackeln beim Internet-Pionier die Jobs. Rund 20 Prozent der 2.500 Stellen bei Netscape sind offensichtlich gefährdet. Beobachter glauben, daß AOL eine umfassendere Neuorganisation ins Auge faßt, als bisher bekannt wurde. Vor allem die Programmierer müssen um ihre Anstellung bangen, da sich ihre Arbeitsgebiete mit denen der Entwickler bei AOL-Kooperationspartner Sun überschneiden könnten. Auch Netscapes Web-Center soll seine Selbständigkeit verlieren. Die Geschäftsführung, hieß es, solle demnächst in der AOL-Zentrale in Dulles angesiedelt werden.

AOL und Netscape wollten sich bisher nicht detailliert zu den Plänen äußern. Während der Fusionsverhandlungen hatte AOL alle Netscape-Mitarbeiter mit einem zusätzlichen Monatsgehalt ermutigt, ihrem Unternehmen die Treue zu halten. Auch im Vorfeld der Aktionärsversammlung in der vergangenen Woche stärkte AOL-Manager Barry Schuler den Angestellten den Rücken. "Wir haben uns zu dem Deal entschieden", sagte er in einem Interview, "weil wir der Meinung sind, daß es bei Netscape viele Talente gibt, die eine größere Rolle bei AOL spielen könnten". (em)