Novell bringt die Treiber zu Linux

Der neue Partner Linux Driver Process soll es Hardwareherstellern erleichtern, ihre Treiber in Suse Linux zu integrieren.

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Von
  • Oliver Diedrich

Novell hat für die kommende Generation 10 seiner Enterprise-Distribution einen Prozess implementiert, wie Hardware- und Softwarehersteller eigene Treiber einfach in Suse Linux integrieren können. Die neuen Möglichkeiten sollen teilweise auch im aktuellen Suse Linux Enterprise Server (SLES) 9 und Novell Linux Desktop (NLD) ab dem Servicepack 3 implementiert werden.

Die technische Basis des neuen Partner Linux Driver Process ist bereits im vor Kurzem veröffentlichten Suse Linux 10.1 enthalten: Über Add-on-Medien – CDs oder Online-Repositories – lassen sich zusätzliche Softwarepakete in die Softwareverwaltung einbinden. Dabei können auch gleich Online-Quellen für Updates und Bugfixes eingetragen werden. Anhand einer von Novell definierten Datenstruktur, die das Kernel Application Binary Interface (kABI) beschreibt, kann die Softwareverwaltung entscheiden, ob externe Treiber bei einem Kernel-Update aktualisiert werden müssen, und bei Bedarf die zum neuen Kernel passende Treiberversion einspielen. Bislang musste sich der Anwender bei jedem Security-Update des Kernels selbst um die Aktualisierung externer Treiber kümmern.

Hardwarehersteller will Novell dabei unterstützen, aktualisierte Treiber-Updates bereitzustellen, wenn das Unternehmen Kernel-Updates für Suse Linux veröffentlicht. Die Unterstützung reicht von Informationen über Änderungen im kABI bis hin zur Integration der Treiber in den Suse-Linux-Build-Prozess. Zudem können die Hersteller jederzeit Treiber für neue Hardware bereitstellen, statt wie bisher bis zum Erscheinen einer neuen Version von Suse Linux warten zu müssen.

Mit dem Partner Linux Driver Process setzt Novell ein Versprechen um, das man im Februar bei der Ankündigung gemacht hatte, zukünftig keine proprietären Treiber mehr direkt mit Suse Linux ausliefern zu wollen. Damals hieß es, man arbeite bereits mit den Herstellern an einer Lösung, wie Anwender Hardware betreiben können, für die es nur proprietäre Linux-Treiber gibt. Allerdings betont das Unternehmen im Wiki zu dem nun vorgestellten Programm, dass Treiber am besten als Open Source freigegeben und in den Standard-Kernel intregriert werden sollten. Den neuen Mechanismus habe man für Treiber eingerichtet, deren Aufnahme im Kernel nicht möglich ist. Hardwarehersteller wie Dell, IBM und NEC haben die Novell-Initiative begrüßt. (odi)