Bundesnetzagentur startet Versteigerung von Wimax-Frequenzen

Kur vor Eröffnung der Auktion gab der Regulierer nun auch die Bewerber um die Lizenzen für Broadband Wireless Access bekannt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Am heutigen Dienstag hat die Bundesnetzagentur wie angekündigt die Versteigerung der Frequenzen für Broadband Wireless Access (BWA) gestartet. Kurz vor Eröffnung der Auktion gab der Regulierer nun auch die Bewerber um die Lizenzen bekannt: Sechs Firmen hätten sich beworben, erklärte die Behörde, die auch alle zur Versteigerung zugelassen worden seien. Dabei handelt es sich um Clearwire Europe aus Luxemburg, Deutsche Breitbanddienste (DBD), EWE TEL, Inquam Broadband, MGM Productions Group aus Italien und Televersa Online.

Dass sich der DSLonAir-Anbieter DBD um die die zum Beispiel für Wimax nutzbaren Frequenzen zwischen 3400 und 3600 Megahertz bewerben wird, war schon vor der Versteigerung bekannt geworden. DBD möchte mit den Lizenzen bundesweit expandieren. Auch EWE TEL stand bereits als Mitbieter fest; der norddeutsche Carrier ist an regional begrenzten Lizenzen interessiert.

Die Versteigerung der Frequenzlizenzen kann unter bwa-versteigerung.bundesnetzagentur.de live im Web verfolgt werden. Laut Bundesnetzagentur erfolgt die Versteigerung erfolgt in Form einer "offenen, simultanen, mehrstufigen Auktion", für jede Runde sei zunächst eine Dauer von 120 Minuten vorgesehen. Welcher Bieter für welche Region und welches Frequenzpaket die höchste Offerte abgegeben hat, will die Bundesnetzagentur am Ende jeder Runde bekanntgeben.

Insgesamt gibt es 28 Versteigerungsregionen, die die Bundesrepublik Deutschland abdecken, heißt es beim Regulierer. Für jede Region werden vier Frequenzpakete versteigert. Jeder Bieter kann in einer Region nur ein Frequenzpaket ersteigern; das Mindestinkrement für die Gebote liegt anfangs bei 15 Prozent und kann im Verlauf der Auktion abgesenkt werden.

Das Verfahren, dass die Bundesnetzagentur gewählt hat, stieß bei einzelnen Unternehmen auf Kritik. Die Branche bemängelt an der Auktion beispielsweise die zu großflächige Einteilung der Regionen. Die Richtlinien verhinderten nach Ansicht der Kritiker, dass ländliche Regionen über Funk an das Breitbandnetz angeschlossen werden könnten, weil es für regionale Anbieter zu teuer werde. Große Anbieter haben darüber hinaus bereits früh dem Einsatz von Wimax eine Absage erteilt. Die Telekom stellte ihr Desinteresse schon öffentlich zur Schau. Arcor zog aus seinem Wimax-Projekt in Kaiserslautern unter anderem die Schlussfolgerung, sich nicht mehr um weitere Frequenzen zu bewerben. Kabel Deutschland zog sich auch wegen des Vergabeverfahrens still aus dem Bieterkreis zurück. Aus ähnlichen Gründen hat sich Konkurrent KabelBW aus dem Kreis der Anwärter verabschiedet. (jk)