Weißwürste vom Roboter

Fürs Hofbräuhaus wären sie noch viel zu langsam, selbst außerhalb der Stoßzeiten. Aber im Labor der TU München bekamen zwei Roboter für die von ihnen gekochten und servierten Weißwürste reichlich Applaus.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Arthur Marsiske

Mit der Zubereitung eines bayerischen Frühstücks demonstrierte der Exzellenzcluster CoTeSys (Cognition for Technical Systems) in den Räumen der Intelligent Autonomous Systems Group (IAS) kürzlich den Stand der Roboterentwicklung. Dabei hatte der an der TU München gebaute Roboter TUM-Rosie die Aufgabe, die Weißwürste in den Kochtopf zu legen und nach einer Weile wieder herauszuholen. Unterdessen schnitt der auf dem PR2 beruhende TUM-James ein Baguette mit einer Brotschneidemaschine in Scheiben.

Die Videoaufzeichnungen der Aktion lassen ahnen, dass das Wasser im Kochtopf offenbar zuvor von einem Menschen aufgesetzt worden war. Auch den Zeitpunkt, wann die Würste gar waren, bestimmte nicht der Roboter. Aber es gelang TUM-Rosie recht gut, zumindest einige Würste aus dem Topf zu angeln und in eine Schüssel zu legen, sodass TUM-James sie zusammen mit dem Brot servieren konnte.

Die Sicherheit beim Zugreifen verdanken beide Roboter insbesondere dem Kinect-Sensor, der ursprünglich für die Spielkonsole Xbox entwickelt wurde. Dieser Sensor hatte erst vor einigen Wochen beim Roboterturnier RoboCup German Open für Aufsehen gesorgt, weil er von vielen Teams verwendet wurde – unter anderem vom Team NimbRo, das mit einem Frühstücksszenario für zwei Roboter den ersten Platz im Wettbewerb RoboCup@home erreichte. Im Unterschied zur Münchner Demo war es ein kaltes Frühstück, etwas anderes hätte innerhalb der geforderten fünf Minuten auch kaum zustande gebracht werden können. Es sieht aber ganz so aus, als könnten Roboterwettbewerbe zukünftig auch kulinarisch interessant werden. (anw)