Creative erhält Patent auf Nutzer-Interface in MP3-Playern
Eine Technik, die eine "automatische hierarchische Unterteilung von Musik mittels Metadaten" ermöglicht, hat nach Meinung des singapurischen Herstellers von MP3-Playern auch Apples iPod an Bord.
Das US-amerikanische Patent- und Markenamt hat ein Patent über die "automatische hierarchische Unterteilung von Musik mittels Metadaten" anerkannt. Eingereicht hatte es im Januar 2001 der Hersteller von portablen Musikabspielgeräten Creative. Dieser schreibt nun in einer Mitteilung, die in dem Patent Nr. 6,928,433 beschriebene Technik, die für die Geräte Zen und Nomad entwickelt worden sei, finde sich auch in Apples iPod und iPod mini sowie in Geräten anderer Hersteller.
Das von Creative so genannten Zen-Patent betreffe ein Interface, das es dem Nutzer ermögliche, "intuitiv" durch eine Reihe von Musikstücken zu navigieren und auszuwählen. Wenn also beispielsweise aus einer Liste eine Band ausgewählt werde, folgten in der nächsten Display-Ansicht eine Auflistung der Alben und daraufhin die einzelnen Songs.
Das erste Gerät, in dem diese Technik eingesetzt wurde, sei der MP3-Player Nomad Jukebox gewesen. Dieser sei im September 2000 in den Handel gekommen. Apples iPod hingegen sei dreizehn Monate später angekündigt worden, teilt Creative mit. Apple hatte im Oktober 2002 ein Patent mit dem Titel " Graphical user interface and methods of use thereof in a multimedia player" beantragt. Dieses hatte das US Patent & Trademark Office kürzlich abgelehnt. Allerdings hieß es zur Begründung, Microsoft sei Apple zuvorgekommen.
Welche Schritte Creative nun gegen Apple unternimmt, um sein Patent zu schützen, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Creative-CEO Sim Wong Hoo verweist auf den abgewiesenen Patentantrag von Apple, allerdings auch auf einen weiteren, nicht weiter spezifizierten Antrag, den Apple im Juli 2002 eingereicht habe. Dieser sei aber achtzehn Monate nach dem Antrag auf das "Zen-Patent" eingetroffen. (anw)
