IBM will in Deutschland Urlaubsgeld für 2007 streichen

Betriebsratschef Michael Euler bestätigte heute einen Zeitungsbericht zu dem Thema. Hintergrund für den Einschnitt seien Sparvorgaben der US-Konzernzentrale.

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  • dpa

Der Computer-Konzern IBM will den rund 22.000 Beschäftigten in Deutschland im kommenden Jahr das Urlaubsgeld streichen. Hintergrund für den Einschnitt seien Sparvorgaben der US-Konzernzentrale, bestätigte Betriebsratschef Michael Euler heute in Stuttgart einen Bericht der Wirtschaftswoche. Da sich der Betriebsrat gegen die Pläne zu einer drastischen Reduzierung der Kosten für Pensionsrückstellungen gewehrt habe, sei nun die Betriebsvereinbarung zum Urlaubsgeld gekündigt worden.

Der Computerhersteller hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, wie bereits in den USA geschehen, auch in Deutschland die Pensionspläne seiner Mitarbeiter zu ändern, um Kosten zu sparen. Die Änderungsvorschläge sehen vor, dass bereits erworbene Ansprüche aus betrieblicher Altersversorgung für aktive und ehemalige Beschäftigte unberührt bleiben. Für rund die Hälfte der deutschen IBM-Mitarbeiter sollen jedoch künftig zu erwerbende Ansprüche aus der betrieblichen Altersversorgung niedriger ausfallen als bisher.

IBM begründete die Änderungspläne damit, dass die Entwicklung der Finanzmärkte und eine steigende Lebenserwartung die Kosten der betrieblichen Altersversorgung immer stärker wachsen ließen. Dadurch werde es zunehmend schwieriger, diese Altersversorgung in ihrer bisherigen Form aufrechtzuerhalten. Die zusätzlichen Kosten sollen bei einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag pro Jahr liegen.

Betriebsrat Euler erklärte seine ablehnende Haltung mit der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens. "Wir schreiben keine roten Zahlen, wir haben kein Finanzproblem." Wann die Gespräche zwischen Arbeitnehmervertretung und Geschäftsführung wieder aufgenommen werden, sei offen. Ein IBM-Sprecher erklärte, das Unternehmen wolle weiter eine tragfähige Lösung auf Verhandlungsebene erreichen.

IBM hatte im vergangenen Jahr noch rund 25 000 Mitarbeiter in Deutschland. Ihre Zahl ist überwiegend durch Abfindungsprogramme auf aktuell rund 22 000 Beschäftigte geschrumpft. (dpa) / (anw)