Vorabversion Build 7989 von Windows 8 kursiert im Internet

Eine Vorabversion von Windows 8 zeigt, wohin die Reise gehen könnte: Es sind nicht nur Ribbons im Explorer zu sehen und ein neuer Login-Dialog, sondern auch ein Desktop-Virtualisierer, ein neues Format für virtuelle Festplatten sowie ein CD-Emulator.

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Von
  • Axel Vahldiek

Seit einigen Tagen kursiert im Internet eine geklaute Vorabversion von Windows 8. Der Build-Nummer zufolge wurde sie am 21. April dieses Jahres erstellt, die Nummer 7989 weist zudem darauf hin, dass sie ungefähr den Enwicklungsstand jener Version widerspiegelt, die Microsoft auf der Computex zeigte. Die Metro-Multitouch-Oberfläche ist allerdings offenbar nicht aktivierbar.

Sonst aber zeigt die Vorabversion, wohin die Reise gehen könnte. Bereits auf den ersten Blick fällt der überarbeitete Startvorgang auf. Nun kann sich der Nutzer auf Wunsch auch durch das Eintippen eines selbstdefinierten Musters anmelden. Anschließend landet man auf dem neuen Desktop, auf dem ziemlich deutliche Hinweise davor warnen, diese Vorabversion weiterzugeben. Die Fenster erscheinen nun im neuen Aero-Design, das im Vergleich zu Windows 7 kantiger wirkt. Der Explorer verfügt über (minimierbare) Ribbons, die sich den dargestellten Dateien und Ordnern kontextsensitiv anpassen.

Windows 8 Build 7989 (9 Bilder)

Der aus der Beta-Phase von Windows 7 bekannte Betta-Fisch ist wieder da, diesmal mit 8 statt 7 Luftblasen.

In der Taskleiste ist ein Link zur Bildschirmtastatur, die die einzelnen Tasten wahlweise klassisch anordnet oder aber die Tasten rechts und links am Rand konzentriert, damit man sie mit beiden Daumen bedienen kann, wenn man ein Tablet in den Händen hält. Der wie gewohnt auch über die Taskleiste zu erreichende Taskmanager stellt die Prozesse nun sortiert dar.

Neu ist die Integration des vom Windows Server bekannten Hyper-V-Managers. Der kann virtuelle Maschinen erstellen und starten. Die virtuellen Festplatten dürften ein neues Format bekommen: Windows 8 bietet nicht nur das Erstellen der altbekannten virtuellen Platten im VHD-Format an, die bis zu 2 Terabyte groß sein dürfen, sondern auch solcher im VHDX-Format, die bis zu 16 Terabyte wachsen können. ISO-Abbilder von CDs und DVDs kann man nun nicht mehr nur brennen, sondern auch mit einem Laufwerksbuchstaben im Explorer einbinden.

Die Neuerungen dieser Vorabversion sind jedoch nur mit viel Vorsicht zu genießen, denn es ist fraglich, was sich davon im fertigen Windows 8 wiederfinden wird. So steckt bei Weitem nicht alles, was erwartet wird, bereits drin: Außer der neuen Metro-Oberfläche fehlt bislang auch der PDF-Reader; Internet Explorer und Mediaplayer tragen noch keine neuen Versionsnummern. Zudem könnten manche Bestandteile auch wieder rausfliegen oder aber bestimmten Windows-Versionen vorbehalten bleiben. So ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass der Hyper-V-Manager in den Home-Versionen zu finden sein wird.

Eine Beta-Version will Microsoft zur Build (der neue Name der PDC) im September herausbringen. Fertig werden wird Windows 8 voraussichtlich Mitte nächsten Jahres, im Herbst 2012 dürfte es dann in den Läden stehen. (axv)