Solid-State Disks: Verschärfter Wettbewerb erwartet
SSDs bleiben auch im zweiten Quartal stark gefragt. In puncto Preis und Lieferfähigkeit herrscht Stabilität. Im Verkauf etablieren sich 128 GByte als Sweet Spot. Für das dritte Quartal erwartet die Branche einen zunehmenden Wettbewerb.
SSDs bewegen sich preislich auf stabilem Niveau – den prognostizierten Preisanstieg bestätigt der Markt bisher nicht.
Die Geschäfte mit SSDs laufen weiterhin auf einem hohen Niveau. Daran hat sich auch im traditionell ruhigeren zweiten Quartal bisher nichts geändert. Sicherlich hilft hier aber auch die relativ stabile Preisstruktur. Die von einzelnen Herstellern erwarteten Erhöhungen konnten sich bisher im Markt nicht durchsetzen. "Die Nachfrage ist gegenwärtig stabil und bis auf wenige Ausnahmen sind die Produkte gut verfügbar", erklärt Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. "Steigende Preise beobachten wir derzeit nicht, sondern – im Gegenteil – sie sind eher leicht fallend. Im März kam es zu einem kurzzeitigen Anstieg, doch im Folgemonat April war diese Entwicklung schon wieder rückläufig." Auch für die nächsten Wochen und Monate sei eher mit leicht fallenden Kursen zu rechnen.
Marina Schätzle, Marketing Assistant DACH & SE bei OCZ Technology, sieht die Entwicklung ähnlich: "Die Nachfrage ist weiterhin auf sehr hohem Niveau und stabil. Auch preislich bewegen sich die SSDs auf konstantem Niveau – einen voraussichtlichen Anstieg sehen wir nicht. Die Nachfrage hat aber auch im zweiten Quartal zugenommen und ist weiter steigend." SATA-II- und SATA-III-Modelle verkaufen sich gleichermaßen gut. Bevorzugt werden SSDs im 2,5-Zoll-Formfaktor mit Kapazitäten um die 120 GByte.
Für Aufregung sorgte zuletzt die Rückrufaktion von Corsair. Der verwendete SATA-6G-taugliche Sandforce-Controller (SF-2200/2100) verursachte teilweise Bluescreens unter Windows. Betroffen waren davon auch vereinzelte SSDs von OCZ. Adata hatte vorsorglich die Einführung seiner neuen S511-Serie verzögert und zusätzliche Tests angeordnet. Mittlerweile werden die Laufwerke aber ausgeliefert. Einen Rückgang der Kaufbereitschaft verzeichnete der Markt dadurch allerdings nicht. "Einige Hersteller haben punktuell Produkte zurückgerufen, wovon allerdings nur geringe Mengen betroffen waren", sagt Ingram-Manager Gerken. "Daher sind bei uns keine großen Auswirkungen zu spüren."
In den Suchranglisten des heise resale Preisradar bleiben SSDs fĂĽhrend. Das meistgesuchte Laufwerk ist in der KW 25 die OCZ Vertex 3 VTX3-25SAT3-120G mit 120 GByte, gefolgt von Intels 320 Serie mit ebenfalls 120 GByte. Zudem platzieren sich diese Woche noch vier weitere Drives unter den Top 10 der meistgesuchten Festplatten und SSDs, je zwei mit 64 bzw. 128 GByte. Die Verkaufspreise der Laufwerke bewegen sich zwischen 89 und 200 Euro.
Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:
Actebis Peacock
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ecom GmbH
Ingram Micro GmbH
Für die kommenden Wochen kann der Handel mit leicht fallenden Preisen sowie guter Verfügbarkeit rechnen. "Wir erwarten für das dritte Quartal einen weiteren Nachfragezuwachs, gerade hinsichtlich der jährlichen Hot-Season", prognostiziert OCZ-Managerin Schätzle. "Das Thema SSD ist nun in aller Munde und schwappt verstärkt auch in große Retail-Märkte. Der Wettbewerb dürfte damit weiter ansteigen. Preislich wird sich das allerdings nur bedingt, allenfalls punktuell, auswirken." (map)