Apple verbucht Rekordergebnisse

Der kalifornische Computerhersteller hat im abgelaufenen Geschäftsquartal mit 3,49 Milliarden US-Dollar den meisten Umsatz und mit 295 Millionen US-Dollar den höchsten Nettogewinn der Firmengeschichte erzielt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Obwohl im sonnigen Kalifornien ansässig, kann sich der Computerhersteller Apple freuen wie ein Schneekönig: Noch nie erzielte das Unternehmen in einem 3-Monatszeitraum so viel Umsatz und Gewinn wie im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Angetrieben durch den enormen Erfolg des schon zum Kult erhobenen iPod-Musikplayers, dessen neues Brüderchen iPod shuffle mit Flash-Speicher künftig auch den Massenmarkt aufmischen soll, erhöhte sich der Quartalsgewinn mit 295 Millionen US-Dollar (oder 70 Cent je Aktie) um mehr als 400 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als 63 Millionen US-Dollar Überschuss ausgewiesen wurden.

4.580.000 verkaufte iPods von Oktober bis Dezember (das Geschäftsquartal endete am 25. Dezember) spülten allein 1,211 Milliarden US-Dollar in Apples Kassen -- nahezu ein Drittel des gesamten Konzernumsatzes. Diesen hatten Analysten zuletzt mit durchschnittlich 3,14 Milliarden US-Dollar prognostiziert -- herausgekommen sind jedoch 3,49 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahresquartal um 74 Prozent, was Apple-Chef Steve Jobs zu einem kleinen Jubelsturm veranlasste. "Wir sind begeistert, den höchsten, jemals erzielten Umsatz und Nettogewinn der Geschichte von Apple bekannt zu geben", freut sich Jobs in einer offiziellen Stellungnahme.

Mit dazu beigetragen hat der ebenfalls deutlich gestiegene Rechner-Absatz, von denen Apple im ersten Quartal insgesamt 1.046.000 Stück ausliefern konnte, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 26 Prozent bedeutet. Die Erlöse mit Rechnern beliefen sich auf 1,605 Milliarden US-Dollar, was ebenfalls einer Steigerung um 26 Prozent entspricht. Zugpferde waren dieser Sparte vor allem die iMacs mit 456.000 abgesetzten Stück (inklusive eMacs) -- ein Plus von 101 Prozent. Die iMac-Erlöse stiegen sogar um 147 Prozent auf 620 Millionen US-Dollar.

Schlecht kamen hingegen die PowerBooks an, von denen lediglich 152.000 Stück und damit 22 Prozent weniger als im ersten Quartal 2004 verkauft wurden. iBooks fanden deutlich mehr Abnehmer und legten um 35 Prozent auf 271.000 Stück zu. Die Sparte "Other Music Products", die den iTunes Music Store sowie iPod-Zubehör und -Dienste zusammenfasst, erwirtschaftete 177 Millionen US-Dollar Umsatz und somit 277 Prozent mehr als im ersten Quartal 2004. Mit Software setzte Apple 213 Millionen US-Dollar (so viel wie im Vorjahresquartal) um, Peripheriegeräte trugen mit 284 Millionen US-Dollar (plus 28 Prozent) zum Umsatz bei.

Obwohl Apple mit Produkten wie dem iPod shuffle und dem Mac mini (Werbeslogan: "der günstigste Mac aller Zeiten"), erneut zwei heiße Eisen im Feuer hat, die schon in diesem Monat erhältlich sind, trat Apples Finanzchef Peter Oppenheimer dennoch auf die Euphorie-Bremse: "Wir erwarten für das zweite Geschäftsquartal 2005 einen Umsatz von ungefähr 2,9 Milliarden US-Dollar sowie einen Gewinn von cirka 0,40 US-Dollar pro Aktie", ließ er verlautbaren.

Ein ähnliches (Under)-Statement hatte Oppenheimer aber schon bei der Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf bei der Vorstellung der Zahlen für das vierte Quartal 2004 abgegeben, als er 2,8 bis 2,9 Milliarden US-Dollar Umsatz und einen Gewinn von maximal 42 Cent pro Aktie in Aussicht stellte -- es ist also gut möglich, dass sich die Macianer in drei Monaten wieder über eine positive Überraschung aus Cupertino freuen können. An der New Yorker Börse wurde das Apple-Papier am Mittwoch zum Börsenschluss mit 65,46 US-Dollar gehandelt.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Apple in US-Dollar
(Das Geschäftsjahr beginnt jeweils zum Oktober.)

Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 2.340 Mio. 183 Mio.
2/00 1.940 Mio. 233 Mio.
3/00 1.820 Mio. 203 Mio.
4/00 1.870 Mio. 170 Mio.
1/01 1.000 Mio. -195 Mio.
2/01 1.430 Mio. 40 Mio.
3/01 1.480 Mio. 61 Mio.
4/01 1.450 Mio. 66 Mio.
1/02 1.380 Mio. 38 Mio.
2/02 1.500 Mio. 40 Mio.
3/02 1.430 Mio. 32 Mio.
4/02 1.440 Mio. -45 Mio.
1/03 1.470 Mio. -8 Mio.
2/03 1.475 Mio. 14 Mio.
3/03 1.545 Mio. 19 Mio.
4/03 1.715 Mio. 44 Mio.
1/04 2.006 Mio. 63 Mio.
[ticker:465162 2/04] 1.909 Mio. 46 Mio.
3/04 2.014 Mio. 61 Mio.
4/04 2.350 Mio. 106 Mio.
1/05 3.490 Mio. 295 Mio.