Groupware Zarafa 7.0 mit vielen Neuerungen

Das Web-Frontend der Exchange-Alternative wurde überarbeitet und modernisiert und seine Integration in Linux- und Windows-Desktops verbessert. Der Ressourcenverbrauch soll vermindert sein, die Adminfunktionen wurden erweitert.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Zarafa hat die Version 7 ihrer Groupware freigegeben. Die Zarafa Collaboration Platform (ZCP) 7 bringt volle Unicode-Unterstützung in allen Komponenten sowie ein verbessertes IMAP-Gateway. Das Web-Frontend lässt sich jetzt in OpenOffice integrieren, sodass beim Erstellen einer neuen Mail aus der Büro-Suite der Mail-Editor von Zarafa startet. Outlook 2010 wird jetzt als Client vollständig unterstützt. [Update] Das traditionelle, an Outlook 2003 angelehnte Web-Frontend soll in kommenden Versionen von ZCP 7.0 durch das neue Webapp-Frontend ergänzt werden, das sich an Outlook 2010 orientiert. [/Update]

Mit der neuen Version 7 wollen die Entwickler die I/O-Last der Groupware verringert haben, sodass sich mehr User pro Server verwalten lassen. Die Aufteilung der verschiedenen ZCP-Komponenten in einzelne Programmpakete soll die verteilte Installation auf mehreren Servern erleichtern – IMAP- und CalDAV-Zugriff können dann beispielsweise von einer anderen Maschine bedient werden als der Zugriff mit Outlook und dem Web-Frontend. Der neue Zarafa Archiver 1.0, der sich mit ZCP 7 sowie der Vorversion ab ZCP 6.40.8 einsetzen lässt, implementiert ein hierarchisches Speichermanagement: Ältere Mails werden automatisch auf externen, günstigen Speicher ausgelagert, stehen dem Anwender aber trotzdem bei Bedarf zur Verfügung.

In ZCP 7 lässt sich jetzt ein Audit-Logging aktivieren, das den Zugriff von Usern auf Mailboxen protokolliert. Das Benutzermanagement wurde verfeinert: So ist es jetzt möglich, für einzelne Benutzer POP3- und IMAP-Zugriff zu erlauben oder zu sperren. Der Lucene-basierte Indexer soll schneller arbeiten und bezieht jetzt auch Attachments mit ein, sodass Anwender jetzt auch Attachments durchsuchen können.

Zarafa 7 steht für Debian 5.0 und 6.0, Red Hat Enterprise Linux 5 und 6, Suse Linux Enterprise Server 10 und 11 sowie Ubuntu 8.04 und 10.04 als 32- und 64-Bit-Version kostenlos zum Download bereit. Die Community-Edition enthält enthält alle Open-Source-Komponenten der Groupware, die Free Edition zusätzlich den proprietären Lizenzmanager, der den Zugriff von bis zu drei Outlook-Clients erlaubt. Wer mit mehr Outlook-Clients auf eine Zarafa-Installation zugreifen will, benötigt eine kommerzielle Lizenz. Einen Überblick über die Neuerungen gibt die Feature-Liste.

In c't 15/11 (ab kommendem Montag am Kiosk) finden Sie einen Artikel, der die Installation und Konfiguration der ZCP 6.40.9 beschreibt. Zarafa dient dabei als zentraler Speicher für Mail, Termine und Adresse, auf die von Linux-, MacOS- und Windows-PCs sowie Mobilgeräten vom iPad bis zum Android-Smartphone aus zugegriffen werden kann. (odi)