Microsoft veröffentlicht zweite Vorschau-Version des IE10

Mit der Platform Preview 2 sattelt der kommende Browser in Sachen HTML5 und CSS3 kräftig auf – unter anderem mit Formularfunktionen, Web Workers und einer Sandbox für Iframes.

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Von
  • Herbert Braun

Auch mit dem neuen Platform Preview bringt der Internet Explorer wieder einige spielerische Demos mit.

(Bild: Screenshot)

Zweieinhalb Monate nach der ersten Platform Preview auf Internet Explorer 10 hat Microsoft einen mit zahlreichen Neuerungen gespickten Nachfolger veröffentlicht. Wie bei allen Platform Previews handelt es sich dabei um einen rudimentären, nicht praxistauglichen Browser, der nur für Webentwickler gedacht ist. Demos zu den Verbesserungen finden sich im IE Testdrive; eine vollständige Liste der Neuerungen hat Microsoft bei MSDN eingestellt. Die jetzt veröffentlichte Version soll dem Anfang Juni bei den Windows-8-Demos gezeigten Browser entsprechen.

Die Neuerungen bei den Formularen erlauben eine simple Prüfung von URLs, E-Mail-Adressen und Zahlen, Mustervergleich mit regulären Ausdrücken, Autofokus, Pflichtfelder, Platzhaltertext, Combo-Boxen mit automatischer Vervollständigung und mehrfachen Datei-Upload. Einige dieser Features sind mit CSS-Pseudoklassen und DOM-Ereignissen für JavaScript verknüpft.

Das File Reader API erlaubt den differenzierteren Umgang mit eingelesenen Dateien. Verbessert hat Microsoft das Drag and Drop API durch die Einführung des draggable-Attributs. Endlich führt auch der Internet Explorer Web Workers ein, die besonders anspruchsvolle JavaScript-Berechnungen in einen Hintergrundprozess verlagern, wovon besonders Mehrkernmaschinen profitieren. In eine ähnliche Richtung geht die in HTML5 eingeführte asynchrone Ausführung von Skripten.

Als erster Browser unterstützt IE10 PP2 das sandbox-Attribut in Iframes, das den Zugriff von Skripten, Plug-ins und anderen sicherheitskritischen Funktionen einschränkt. Eine Microsoft-Erfindung sind Media Query Listener, mit denen Skripte ähnlich wie mit den CSS3-Media-Queries bequem die Darstellungsfähigkeiten des Ausgabegeräts abfragen können. Auch die Positioned Floats hat Microsoft selbst beim W3C eingereicht; dabei handelt es sich um eine CSS3-Kombination aus umflossenen Elementen mit Positionierungsangaben.

Auch das Projekt einer HTML5-Testsuite schreibt Microsoft fort: Mehr als 270 neue Tests hat der Hersteller beim W3C eingereicht. Im Mittelpunkt stehen natürlich die vom Internet Explorer unterstützten Funktionen, aber dennoch ist die Testsuite ein wichtiger Baustein für die allmähliche Annäherung von HTML5 an Produktionsstandards.

Trotz der häufigeren Platform Previews lässt sich Microsoft nicht von der Versionshektik bei Chrome oder Mozilla (was zuletzt einige Diskussionen ausgelöst hat) anstecken: Internet Explorer 10 soll zehn Jahre lang unterstützt werden, gerechnet ab dem Veröffentlichungszeitraum; der Browser hat also den gleichen Lebenszyklus wie Windows 8. (heb)