Jugendschutz.net beanstandete 2005 fast 2000 Internetangebote

Im Vergleich zu 2004 hat die für Jugendschutz im Internet zuständige Zentralstelle voriges Jahr 12 Prozent mehr Internetangebote beanstandet.

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  • dpa

Die Zentralstelle jugendschutz.net in Mainz hat im vergangenen Jahr bundesweit fast 2000 pornografische, rechtsextreme oder gewaltverherrlichende Internetangebote beanstandet. Das war im Vergleich zum Jahr 2004 eine Steigerung um 12 Prozent, wie das rheinland-pfälzische Jugendministerium heute mitteilte.

Zwei Drittel der 874 Verstöße auf deutschen Internet-Plattformen hätten mit einer Beanstandung beim Anbieter schnell beseitigt werden können. In 183 Fällen sei die Kommission für Jugendmedienschutz eingeschaltet worden. Diese Internetaufsicht ließ daraufhin Seiten im weltweiten Datennetz sperren und verhängte auch Bußgelder.

Außerdem registrierte jugendschutz.net im staatlichen Auftrag laut Jugendministerium im vergangenen Jahr auf ausländischen Internet- Auftritten 1075 Verstöße gegen die Jugendmedien-Schutzbestimmungen. Ein Drittel davon habe rasch beseitigt werden können. 253 kinderpornografische Angebote aus dem Ausland seien zur weiteren Verfolgung dem Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden gemeldet worden. Zudem gelang es nach Angaben des Ministeriums erstmals, Websites bei Nazi-Providern schließen zu lassen und den Zugriff auf eine Internet- Plattform mit Gewaltvideos zum Herunterladen zu sperren.

Jugendstaatssekretär Michael Ebling (SPD) wies darauf hin, dass jugendschutz.net 2005 mit den "Klick-Tipps – Surfen wo's gut ist" einen wöchentlich aktualisierten Besprechungsdienst für empfehlenswerte Kinderseiten im Datennetz geschaffen habe. Diese auch in Schulen eingesetzten Empfehlungen informierten Kinder, Eltern und Lehrer über geeignete Internet-Auftritte für die Jüngsten.

jugendschutz.net unterstützt seit der Gründung 1997 die Jugendministerien der Länder bei der Durchsetzung des Jugendschutzes im Internet. Organisatorisch ist die Einrichtung mit etwa einem Dutzend Mitarbeitern an die Kommission für Jugendmedienschutz angebunden. (dpa) / (anw)